21. März 2024Kommunikation als Schlüsselfaktor

ECR: Soft Skills in der Radiologie

Beim diesjährigen Annual Meeting der European Society of Radiology (ESR), dem European Congress of Radiology (ECR), mit fast 20.000 Teilnehmenden wurden dem Thema „Soft Skills“ mehrere Sitzungen gewidmet. Aus der Vielzahl an Fähigkeiten und Fertigkeiten (skills), welche gemeinhin als „soft“ bezeichnet werden, sind einige für die tägliche Arbeit von Radiologinnen und Radiologen von ganz besonderer Bedeutung, allen voran die Kommunikation.

Soft-Skills-Konzept mit emotionaler Intelligenz, Kreativität, Zusammenarbeit, Anpassungsfähigkeit, Entscheidungsfindung
Cagkan/AdobeStock

Die Erklärung, warum Soft Skills im radiologischen Alltag wichtig sind, ist eigentlich einfach: Trotz der zweifelsfrei bestehenden Technikaffinität der Radiologie als medizinische Fachdisziplin an sich bleibt auch in Zeiten des vermehrten Einsatzes von künstlicher Intelligenz die Rolle der Radiologinnen und Radiologen von zentraler Bedeutung. Zusätzlich verlangen Paradigmenwechsel in der Medizin nach einer kontinuierlichen Erweiterung der Kompetenzen von radiologisch-ärztlichem Fachpersonal, weshalb in der täglichen radiologischen Praxis Soft Skills essenziell sind.

Die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen durch eine einerseits stark alternde Gesellschaft und andererseits eine neue Patientengeneration, die sich in ihrem Anspruch an medizinische Leistungen stark unterscheidet, erfordern einen neuen Zugang zu den Patientinnen und Patienten. Die Generationen Y und Z werden medizinische Leistungen völlig anders beanspruchen als bisherige Generationen. Vor allem die Generation Z ist vollständig in der digitalen Welt gefangen, was sich auch auf Erwartungen an medizinische Leistungen auswirken wird. Aufgabenbereiche wie die Dokumentation, die aktuell noch viel Zeit des medizinischen Personals in Anspruch nehmen, werden zukünftig durch KI-Lösungen im Arbeitsalltag des medizinischen Personals an Bedeutung verlieren. Die gewonnene Zeit wird für Kommunikation genutzt werden, um die oben beschriebenen mit der Digitalisierung einhergehenden neuen Herausforderungen wie Informationsüberfluss, Teilinformation, oder Folgen aus der Isolation durch Digitalisierung zu managen. Wie Francis Peabody schon sagte: „The secret of the care of the patient is in caring for the patient.“

Dank der rezenten Therapieerfolge chronifizieren heute auch in der Onkologie viele Erkrankungen. Das Therapiemonitoring erfolgt vielfach mit radiologischen Methoden. Dadurch können wichtige Informationen sowohl bei der Erstdiagnose als auch im oft langjährigen Verlauf idealerweise schon im radiologischen Institut an Patientinnen und Patienten weitergegeben werden, um das multidisziplinäre Team zu entlasten. Ziel dabei ist es, ohne Kompetenzüberschreitung die Patientinnen und Patienten mit den Informationen auszustatten, die den Arbeitsablauf der weiteren Fachdisziplinen erleichtern und die Erkrankten auf die weiteren Schritte vorbereitet.

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