9. Mai 2023Dokumentation – Zuständigkeit – Struktur

Wie überzeuge ich meine Mitarbeiter:innen vom Qualitätsmanagement?

Es gibt in Arztpraxen Managementthemen, die von der Praxismannschaft nicht immer mit lautem Applaus aufgenommen werden. Meine Klient:innengespräche signalisieren mir, dass Maßnahmen des innerbetrieblichen Qualitätsmanagements dazugehören.

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Alexey Yaremenko/GettyImages

Der Aufbau dokumentierter Arbeitsabläufe bedeutet in vielen Bereichen das Ende von Gewohnheiten – und damit Umstellungen, denen nicht immer mit Freude begegnet wird. Dabei ist gelebtes Qualitätsmanagement Teamarbeit. Es ist wichtig, den Mitarbeiter:innen die langfristigen Vorteile des kurzfristigen Lernaufwandes vor Augen zu führen. QM bringt Klarheit und eindeutige Strukturen. Davon profitieren alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Ordination: zum Beispiel durch festgelegte Qualitätsstandards im QM-Handbuch und in schriftlichen Internen Regelungen (IR), durch einen klar definierten Aufgabenbereich (Stellenbeschreibung), durch eine eindeutige Position in der Hierarchie (Organigramm) und durch professionell organisierte Zusammenarbeit in strukturierten Teambesprechungen.
Ein entscheidender Vorteil von QM ist aber – und das ist für Praxisleiterinnen und -leiter wichtig –, dass dadurch Rechtssicherheit im Handeln für alle entsteht. Durch präzise Arbeitsanweisungen, definierte Zuständigkeiten und Personalpläne wird festgelegt, welche delegierfähigen Leistungen die Kolleginnen und Kollegen alleinverantwortlich ausführen dürfen.
Das schützt vor möglichen Haftpflichtfällen. Auch von den Hygiene­standards und der Umsetzung der gesetzlichen Forderungen beim Arbeitsschutz und bei der Arbeitssicherheit profitiert das Praxisteam im Sinne der persönlichen Gesundheitsfürsorge, die ja beispielsweise auch den Impfschutz umfasst.
QM ist heute natürlicher Teil jeder gut geführten Ordination. Es ist wichtig, dem Team die Sinnhaftigkeit des QM-Systems vor Augen zu führen. Nur dann werden die Regeln gelebt, die anfangs so mühsam erarbeitet werden.

Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune