29. Jän. 2020

Das bringt die geplante Steuerreform

Praxismarketing erscheint vielen niedergelassenen Ärzt:innen als zweitrangige Aufgabe. Nicht selten höre ich die Begründung: „Das Wartezimmer ist schon voll genug.“ Dabei schafft gutes Marketing guten Ruf. Die Ordination soll zu einer Marke werden, die für jene Werte steht, die Inhaber und Partner zuvor definiert haben. Dass sich Markenbildung rechnet, wenn mehr (Privat-)Patienten in die Praxis kommen, ist ein durchaus erwünschter Effekt.

Grundvoraussetzung ist, dass ärztliche Kompetenz und das Patientenerlebnis passen. Denn das Produkt muss stimmig sein. Für Arztpraxen bedeutet das, dass Ärztinnen und Ärzte fachlich sehr gut aus- und ständig weitergebildet sein müssen. Urkunden und Zertifikate signalisieren auf Sprechzimmerwand und auf der Webseite, dass Chef oder Chefin sich auf dem Laufenden halten. Zweiter wesentlicher Qualitätsfaktor einer Ordination ist für Patienten der Wohlfühlfaktor. Das Ordinationsteam begegnet den Patienten freundlich und hilfsbereit – auch dann, wenn man unter Stress steht und die 75-jährige Besucherin nur mehr schlecht hört. Setzt sich diese Freundlichkeit im Ambiente fort, hilft das ebenfalls bei der Markenbildung.

Fundament einer Markenbildung muss aber ein Konzept mit einer klar definierten Vision und Mission sowie einer einheitlichen Unternehmenssprache sein. Der „Claim“ ist das Herzstück jeder Marken-Ordination und bündelt in wenigen Worten, wofür Arzt und Team mit ihrer Antwort stehen. Was manchen dabei als „Marketinggewäsch“ erscheinen mag, ist das Ergebnis tiefer Gedankengänge und langer Diskussionen im Team. Der Claim weist den Weg und das Ziel, wohin Team und Ordination wollen. Praxis-Website, Patienten-Newsletter und soziale Medien sind dabei Werkzeuge der Markenbildung. Ebenso nützlich sind regelmäßige Präsenz in lokalen und regionalen Medien. Nur dann reicht die Strahlkraft einer Marke über die Konzeptphase hinaus.

Mag. Iris Kraft-Kinz
MEDplan, 1120 Wien
Tel. 01/817 53 50-260
www.medplan.at

Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune