HCV-Therapie für Süchtige vor Ort
Im richtigen Setting kann die Hepatitis-C-Therapie bei Substitutionspatienten gelingen. Das zeigt eine Kooperation von Hepatologen und Suchtmedizinern. (Medical Tribune 21/2017)
Patienten mit einer Suchterkrankung seien in der „Steinzeit“ der Hepatitis-C-Therapie, also vor 2014, kaum für eine Therapie geeignet gewesen, erinnert Prim. Univ.-Prof. Dr. Michael Gschwantler auf dem Substitutionsforum in Mondsee an die vielen Nebenwirkungen von Peginterferon + Ribavirin. Das habe sich zwar mit den neuen „direct antiviral agents“ (DAAs) gegen die drei „Privatenzyme“ des HCV geändert, so der Vorstand der 4. Medizinischen Abteilung Wilhelminenspital, Wien. Nach wie vor gebe es aber einige ungelöste Probleme wie die hohen Therapiekosten und die Refundierung, die fehlende Erfassung aller Infizierten (keine systematischen Screeningprogramme) und die Compliance in Risikopopulationen (MT berichtete). Letztere ist laut Gschwantler speziell bei Suchtkranken ein großes Problem: „Die neuen DAAs sind super, aber wirken halt nur, wenn man sie täglich nimmt.“