22. Jän. 2016

Fusion: Pinzgauer Tauernklinikum

Die Spitäler Zell am See und Mittersill fusionierten mit Jahresbeginn zum “Tauernklinikum” und werden von der Tauernkliniken GmbH als ein Spital an zwei Standorten geführt. Die Betreiber setzen auf eine ausdifferenzierte medizinische Versorgung des gesamten Pinzgaus mit klaren Schwerpunkten.

Bild: Tauernkliniken GmbH, grafische Bearbeitung: Kerstin Huber-Eibl
Herzschrittmacher-OPs werden nur noch am Standort Mittersill durchgeführt, hochkomplexe allgemeinchirurgische Eingriffe hingegen ausschließlich am Standort Zell am See.

 

Das Krankenhaus Zell am See und das Krankenhaus Mittersill bilden seit dem ersten Jänner 2016 die beiden Standorte des Tauernklinikums. Seitdem werden nicht mehr alle medizinischen Leistungen an beiden Standorten erbracht, sondern richten sich nach den bestehenden Schwerpunkten und ärztlichen Kompetenzen.

Die Details der bereits grob definierten Abteilungsstruktur werden erst nach der für beide Standorte extrem intensiven Wintersaison erfolgen.

“Für die medizinische Versorgung bedeutet der Zusammenschluss, dass für die Region Innergebirg die Strukturen weiter zur Verfügung stehen und auf lange Sicht sichergestellt sind. Daraus ergibt sich eine Bündelung der Ressourcen sowie die Erhaltung der Qualität und Quantität.” Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolph Pointner.

Absicherung des notärztlichen Dienstes in der Region

Der allgemeinchirurgische Bereich wird künftig am Standort Mittersill als “Wochenklinik” geführt. Die notärztliche Versorgung soll auch am Wochenende und an Feiertagen tagsüber zur Verfügung stehen, zuvor müssen allerdings die ausgeschriebenen Planstellen besetzt werden. Patienten aus dem Einzugsgebiet des Standorts Mittersill werden dort erstversorgt und bei Bedarf nach Zell am See oder Salzburg gebracht. Ab dem 2. Quartal werden am Standort Mitterlsill auch radiologische Untersuchungen auf Krankenschein angeboten.

Schaffung interessanter Arbeitsplätze auch in der Peripherie

Für Primar Dr. Peter Pozgainer vom Krankenhaus Mittersill werden vor allem junge Ärztinnen und Ärzte durch die Fusion profitieren, da sie im Rahmen ihrer Ausbildung ein breites chirurgisches Spektrum erlernen und sich aufgrund der Größe des Tauernklinikums leichter spezialisieren können. Pflegedirektorin Maria Buchinger zufolge werde auch der Pflegebereich vom Zusammenschluss der beiden Häuser profitieren, denn nun könne das Fachwissen der Pflegepersonen gebündelt werden und man könne vorhandene Synergien nutzen.

Intensivierte Kooperation mit Krankenhaus Schwarzach

Der Salzburger Gesundheitsreferent Stöckl erklärte in einer Aussendung, dass das Tauernklinikum die Zusammenarbeit mit dem Schwerpunktkrankenhaus Schwarzach auf sämtlichen Ebenen verstärken werde.

Die neue Tauernkliniken GmbH steht zu 100 Prozent im Eigentum der Stadtgemeinde Zell am See. Insgesamt stehen in beiden Häusern 406 Betten zur Verfügung, 293 davon in Zell am See. An beiden Standorten sind im Tauernklinikum derzeit 793 Mitarbeiter beschäftigt. Mit der Fusion im Pinzgau schreitet der Umbau der Salzburger Spitallandschaft fort: Zu Jahresbeginn wurde das Krankenhaus Tamsweg (Lungau) vom Land übernommen und in die Salzburger Landeskliniken (SALK) integriert, im Jahr 2017 soll das Krankenhaus Hallein (Tennengau) folgen.

Quelle: Landes-Medienzentrum Salzburg, APA