22. März 2023Warnung vor Kollaps

Unfallchirurgie: „Kaum mehr haltbare Zustände“ in Spitälern

Es sei Gefahr in Verzug, richtet die Österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie (ÖGU) einen flammenden Appell an die Politik. Personalmangel, Ausbildungsdefizite, zu wenig Betten – die „drastische Reduktion“ der OP-Kapazitäten betreffe mindestens jedes dritte Spital in Österreich. Alarm schlägt auch ein anonymer Top-Mediziner in Wien.

Rückansicht der Ärzte, die zur Operation rennen. Krankenhaus-Notfallteam, das eine Trage mit Patient durch die Krankenhaushalle trägt.
Rachaphak/GettyImages

In Österreich drohe der Versorgung von Schwerletzten der „Kollaps“, titelt die medizinische Fachgesellschaft am 17.03.2023 in einer Aussendung. Wenn die Versorgung nicht mehr funktioniere, „werden Menschenleben aufs Spiel gesetzt“, betont Präsident Prim. Priv.-Doz. Dr. Vinzenz Smekal vom UKH Klagenfurt am Wörthersee, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Unfallchirurgie (ÖGU).

Menschen, deren Überleben nach Verkehrs-, Sport- oder Freizeitunfällen auf hochspezialisierte und erfahrene Unfallchirurg:innen angewiesen seien, würden „auf kaum mehr haltbare Zustände in den Spitälern“ treffen, heißt es. Als Gründe nennt die ÖGU „dramatische Personalprobleme“, und zwar nicht nur in der Pflege.

Es bestehe auch ein „enormer Mangel“ an Fachärzt:innen, etwa bei Anästhesist:innen und Unfallchirurg:innen. In den letzten Jahren wurden zudem Bettenkapazitäten reduziert bzw. umgeschichtet. „Das Resultat ist eine drastische Reduktion der OP-Kapazitäten in der Unfallchirurgie“, berichtet Smekal, „mindestens ein Drittel aller österreichischen Spitäler ist davon betroffen.“

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