Nikotinkonsum nimmt zu
Im Rahmen einer deutschen Studie wurden Menschen ab 14 Jahren zu ihrem Nikotinkonsum befragt und die Resultate beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Düsseldorf präsentiert. Die Umfrage-Ergebnisse sind alarmierend. Vor allem junge Menschen zeigen riskantes Verhalten.
Während der Pandemie hat die Zahl derer, die nach eigenem Bekunden rauchen, wieder zugenommen, berichtete Prof. Dr. Daniel Kotz vom Institut für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Düsseldorf. Aktuell liege der Anteil insgesamt bei etwa 30%, so der Referent mit Blick auf die Ergebnisse der DEBRA (Deutsche Befragung zum Rauchverhalten)-Studie. Für diese fortlaufende Erhebung werden alle 2 Monate etwa 2.000 Personen ab 14 Jahren als repräsentative Stichprobe zum Nikotinkonsum befragt. Aktuelle Auswertungen haben gezeigt, dass Ende 2022 bereits 15,7% der 14- bis 17-Jährigen Tabak rauchten bzw. alternative Nikotinabgabesysteme nutzten. Bei den 18- bis 24-Jährigen waren es sogar 40,8%, bei den über 25-Jährigen 35,6%.
Immer mehr Einweg-E-Zigaretten
E-Zigaretten haben mit einem Anteil von 3% noch lange keine so große Verbreitung erreicht wie herkömmliche Zigaretten und andere konventionelle Tabakprodukte. Auffällig sei jedoch der deutliche Zuwachs gegenüber dem Vorjahr – insbesondere unter den jüngeren Befragten, so Kotz. In der Gruppe der 14- bis 17-Jährigen stieg die E-Zigaretten-Nutzung von 0,5 sprunghaft auf 2,5% an, bei den 18- bis 24-Jährigen im selben Zeitraum von 2,4 auf 4,0%. Vor allem Einweg-E-Zigaretten finden immer mehr Zuspruch. Mit ihren vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen sollen sie eindeutig Jugendliche ansprechen, momentan seien sie total in, berichtete Kotz. Er betonte, dass sich durch diese Produkte rasch eine Nikotinabhängigkeit entwickeln könne, der Weg zur Tabakzigarette sei dann relativ kurz. Das oft bemühte Argument, E-Zigaretten könnten dabei helfen, den Tabakkonsum zu reduzieren oder zu stoppen, treffe in diesen Fällen nicht zu.