2. Mai 2023European Respiratory Society (ERS) Satellites

Management der pulmonalen Hypertonie

Im vergangenen Jahr wurde die neue europäische Leitlinie für das Management der pulmonalen Hypertonie publiziert. Welche Auswirkungen diese auf den klinischen Umgang mit der Erkrankung hat, war eines der Themen der von der European Respiratory Society veranstalteten ERS Satellites 2023. Im Rahmen des diesjährigen Kongresses des American College of Cardiology wurden erste Phase-III-Daten zu einem neuen, noch nicht zugelassenen PAH-Medikament präsentiert.

Lunge, Herzanatomie auf wissenschaftlichem Hintergrund. 3D-Darstellung
Rasi Bhadramani/GettyImages

Grundsätzlich ist jede:r Patient:in mit Dyspnoe – insbesondere unter Belastung – verdächtig auf eine pulmonale Hypertonie, so Prof. Dr. Silvia Ulrich von der Universität Zürich. Am Anfang der PH-Diagnostik stehe daher immer die gründliche Anamnese. Dabei sei zu beachten, dass der Zustand der Betroffenen in der Situation eines ärztlichen Gesprächs leicht falsch eingeschätzt werden könne. Personen mit nicht allzu weit fortgeschrittener Erkrankung in Ruhe sind asymptomatisch, zeigen eine normale Lungenfunktion und normale Blutgase. Nach Symptomen wie Fatigue, reduzierter Belastbarkeit sowie Dyspnoe oder Synkopen unter Belastung müsse daher gezielt gefragt werden. Ulrich: „Pulmonale Hypertonie bedeutet Rechtsherzversagen. Das heißt, bei erhöhtem Bedarf ist es den Betroffenen nicht möglich, ihren kardialen Output zu erhöhen. Gleichzeitig sind beispielsweise Stauungszeichen, wie sie für das Linksherzversagen typisch sind, nicht zu erwarten.“ Es sei daher von entscheidender Bedeutung, Patient:innen mit Verdacht auf PH zu belasten. Dies könne im Rahmen der Anamnese ein ganz einfacher Gehtest oder auch Stiegensteigen sein.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum pneumo