28. Okt. 2022ÖGP 2022

Obstruktive Schlafapnoe und CPAP: Keine Adhärenz, keine Wirkung

CPAP (continuous positive airway pressure) kann bei obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom das kardiovaskuläre Risiko reduzieren. Die Voraussetzung ist allerdings eine gute Adhärenz der Patienten. Und genau diese ist im klinischen Alltag häufig nicht gegeben.

Frau, die ein cpap-Gerät verwendet, um das Ersticken und Schnarchen von obstruktiver Schlafapnoe zu stoppen
no_limit_pictures/GettyImages

„Wir kennen den müden Schlafapnoe-Patienten, der sein CPAP nimmt, gut schläft und damit glücklich ist“, sagt Dr. Lukasz Antoniewicz, von der Medizinischen Universität Wien, „und dann kennen wir den unwilligen Patienten, der meist von der Partnerin ins Schlaflabor gebracht wird und den Apparat von Anfang an nicht haben will.“ Leider sind die zufriedenen Patienten in der Minderheit, wie internationale Studien zeigen. Ein Review von randomisierten, kontrollierten Studien beziffert die Non-Compliance mit 34,1 Prozent.1

„Die Patienten sind nicht adhärent“

Im klinischen Alltag ist mit eher schlechteren Werten zu rechnen. Antoniewicz: „Da haben wir ein Problem. Die Patienten sind nicht adhärent.“ In dieser Situation wird gerne versucht, durch Hinweise auf das bei Schlafapnoe erhöhte Risiko und das präventive Potenzial der CPAP motivierend auf den Patienten einzuwirken. Allerdings sind die Daten hierfür unzureichend. Zwar zeigen Studien eine deutliche Assoziation des Apnoe-Hypopnoe-Index mit dem kardiovaskulären Risiko2, doch ist andererseits keineswegs klar, ob und wie weit die Behandlung der Schlafapnoe dieses Risiko reduziert.

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