Was schützt vor Allergie und Asthma?
Eine neue S3-Leitlinie beschäftigt sich mit der Prävention von Allergie und Asthma bei Kindern. Zu diesem Thema gibt es wenig Überraschungen, aber immer konsistenter werdende Evidenz unter anderem zu den Effekten von Kaiserschnitt und Stillen.
Der aktuelle Wissensstand zum Thema Allergieprävention wurde in einer soeben publizierten S3-Leitlinie zusammengefasst.1 Das Dokument kann kostenlos aus dem Internet heruntergeladen werden und spannt einen Bogen von der Ernährung über den Umgang mit Haustieren bis zu psychosozialen Faktoren. Ziel der Prävention sei es, dafür zu sorgen, dass das Pendel statt in Richtung Allergie wieder verstärkt in Richtung Toleranz ausschlage, so Priv.-Doz. Dr. Fritz Horak vom Allergiezentrum Wien-West. Die kann einerseits über Reduktion von Risikofaktoren und andererseits über die Stärkung protektiver Faktoren erreicht werden.
Empfehlungen hinsichtlich Stillen
Hinsichtlich des Stillens beruht die Empfehlung der Leitlinie auf relativ dünner Evidenz, da es, so Horak, praktisch nicht möglich sei, randomisierte und kontrollierte Studien zu dieser Frage durchzuführen. Allerdings zeige die GINI-Studie bei ehemals gestillten Kindern bis zum Alter von 15 Jahren ein reduziertes Risiko, ein atopisches Ekzem zu entwickeln.2 Empfohlen wird daher das ausschließliche Stillen für vier bis sechs Monate, sofern möglich, sowie die Fortsetzung des Stillens nach der Beikost-Einführung. Der Einsatz von kuhmilchbasierter künstlicher Säuglingsnahrung sollte in den ersten Lebenstagen vermieden werden, wenn die Mutter später stillen möchte. Für die Mutter wird eine ausgewogene Ernährung ohne diätische Restriktionen gefordert. Ist Stillen nicht möglich, so bestehen aus allergologischer Sicht keine Empfehlungen für bestimmte Ersatzprodukte auf Basis von Tiermilch. Explizit abgeraten wird von Soja- oder anderen pflanzlichen Produkten.