6. Dez. 2023Zentrale Fortbildungstagung der Österreichischen Apothekerkammer

Neues am Medikamentenmarkt 2023

Das Jahr 2023 brachte u.a. den Siegeszug der Inkretinmimetika, die Erweiterung des Behandlungsspektrums für CU und ein neues innovatives Schlafmittel.

Pills or capsules as a question mark and white plastic bottle.
bong/AdobeStock

Der Siegeszug der Inkretinmimetika

Nach einer Nahrungsaufnahme werden im Gastrointestinaltrakt Peptidhormone freigesetzt, die einen wesentlichen Beitrag zur Glukosehomöostase liefern, nämlich GLP-1 (Glukagon-like-peptide) und GIP (Glucose-dependent insulinotropic peptide). Diese stellen damit auch die Grundlage des Inkretin-Effekts dar, der darin besteht, dass es nach einer oralen Glukosegabe zu einer deutlich stärkeren Insulinausschüttung kommt als nach einer intravenösen Glukosegabe. Das bedeutet, dass die pankreatische Insulinantwort nicht nur vom Blutglukosespiegel abhängig ist. Bei Typ-2-Diabetes ist die Inkretinfreisetzung jedoch nicht adäquat.

privat

Autor Ao. Univ.-Prof. i. R. Dr. Helmut Spreitzer

Byetta® mit dem Wirkstoff Exenatid wurde 2007 als erstes GLP-1-Mimetikum zugelassen und musste noch zweimal täglich vor den Mahlzeiten s.c. appliziert werden. In der Folge wurden die pharmakologischen Eigenschaften zunehmend verbessert. Als GLP-1-Mimetikum zeigt Semaglutid (Ozempic®), das nur mehr einmal wöchentlich s.c. gegeben wird, folgende Wirkungen: Im Gehirn führt es zu verringertem Appetit und erhöhtem Sättigungsgefühl, das parallel mit einer verzögerten Magenentleerung einhergeht, und im Pankreas löst es die gewünschte erhöhte Insulinfreisetzung bei gleichzeitig reduzierter Glukagonfreisetzung aus.

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