Zwischen Stress und Dankbarkeit: Gedanken zur Adventzeit
Aus meiner ganz persönlichen Erfahrung bringt die Adventzeit nicht immer nur das Beste in uns allen zum Vorschein. Woran das wohl liegen mag, das frage ich mich alle Jahre wieder. Vielleicht liegt es daran, dass gegen Jahresende die Zeit so knapp erscheint und allein deshalb alles noch schneller gehen muss als sonst.
Oder aber hängt es damit zusammen, dass das drohende Familienrudelzusammentreffen schon prophylaktisch die Herzfrequenz nach oben treibt. Es könnte allerdings auch sein, dass wir uns gerade vor Weihnachten mehr als sonst die Sinnfrage stellen – und daraufhin grantig zu werden, sei verziehen.
Kann es denn wirklich der pharmazeutische Lebenszweck sein, noch immer alle erdenklichen eRezept-Felder inspizieren zu müssen, um sämtliche Bestandteile einer magistralen Rezeptur zu finden? Oder ist es tatsächlich meine zentrale Aufgabe, die Stuhlfrequenzanalyse einer täglich erscheinenden Hypochonderin zu ertragen? Muss es wirklich sein, dass an manchen Tagen kein einziger Patient mit den verordneten Medikamenten die Apotheke verlässt, weil entweder nicht lieferbar, Dosierung längst umgestellt oder schlicht außer Verkehr?
Ja – manchmal erscheint das Tara-Apothekerinnen-Dasein ungerecht und unattraktiv. Aber bitte warten wir doch noch ein paar Tage, dann nämlich werden wir uns – wie übrigens schon in den vergangenen Jahren auch – erstaunt, aber zufrieden bei all jenen bedanken, die unser Tun schätzen und unsere Arbeit als essenziell erachten und das mit selbstgebackenen Keksen, Lebkuchen oder Bonbonnieren belohnen.
Und dann stimmt auch der Spruch in meinem heutigen Glückskeks wieder: Konzentriere dich nicht immer auf die Dinge die dir fehlen – denke viel mehr an all das, was du hast.
In diesem Sinne darf ich Ihnen allen im Namen des FORUM!pharmazie eine trotz alledem schöne Adventzeit wünschen und viel Glück, Gesundheit und Freude am Tun 2025!
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