Pharmakogenetik: der individualisierten Schmerztherapie auf der Spur
Durch Erkenntnisse aus der Pharmakogenetik können Schmerzmedikamente und ihre Dosierungen individuell an Patientinnen und Patienten angepasst werden.
Die Pharmakogenetik bietet Möglichkeiten für eine individuell angepasste Schmerztherapie, indem sie genetische Unterschiede in der Medikamentenverstoffwechselung berücksichtigt. Mindestens 95% der europäischen Bevölkerung weisen genetische Polymorphismen auf, die die Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von Schmerzmitteln beeinflussen können. Diese Unterschiede betreffen vor allem Opiate wie Codein oder Tramadol sowie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR). Die Berücksichtigung dieser genetischen Faktoren kann dazu beitragen, die Wirksamkeit und Sicherheit der Schmerzmedikation zu verbessern.
Genetische Merkmale beeinflussen Schmerztherapie
„Die Pharmakogenetik untersucht, wie genetische Unterschiede die Wirkung und Nebenwirkungen von Medikamenten beeinflussen. Diese Erkenntnisse sind besonders wichtig für die individualisierte Schmerztherapie“, erklärte Priv.-Doz. MMag. Dr. Irene Lagoja, Leiterin der Anstaltsapotheke der Klinik Ottakring, Wien im Rahmen eines Online-Vortrags. Viele Menschen reagieren unterschiedlich auf Medikamente, da Gene den Abbau und die Wirkung von Wirkstoffen steuern. Das Wissen darum kann dabei helfen, die besten Medikamente und Dosierungen für jede einzelne Patientin und jeden einzelnen Patienten zu finden.
Presseaussendung der Österreichischen Schmerzgesellschaft zum Online-Vortrag „Pain Update 4.3”, Oktober 2024