27. Juni 2024Fachkräftemangel

Tag der Apotheker: 10 gute Gründe für die Liebe zur Pharmazie

Die Apothekerkammer listet am Tag der Apothekerinnen und Apotheker am 26. Juni 10 gute Gründe für den Apothekerberuf auf – darunter die hohe Reputation, aber auch flexible Arbeitszeitmodelle. Der Apothekerverband setzt in seiner Personal-Offensive samt PKA auf Social Media.

ältere dame kauft medimamente in der apotheke
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Der Beruf sei vielseitig – mit großer Tradition und vielversprechender Zukunft, betont die Österreichische Apothekerkammer am Tag der Apotheker. Im Detail hat die Standesvertretung „10 gute Gründe“ zusammengestellt, warum es sich lohnt, Apothekerin oder Apotheker zu werden. Die ersten beiden Gründe betreffen die enormen Leistungen für die Gesellschaft:

1. Engagement im öffentlichen Gesundheitswesen: Täglich versorgen Apothekerinnen und Apotheker Hunderttausende Menschen mit dringend benötigten Medikamenten, pharmazeutischer Beratung und wichtigen Gesundheitsdienstleistungen in der Prävention.

2. Beitrag zur Heilung schwerster Erkrankungen: Apothekerinnen und Apotheker tragen durch ihre Arzneimittel-Expertise dazu bei, dass auch sehr schwer erkrankte Menschen Hoffnung schöpfen können. Ein Beispiel dafür sind patientenindividuell zubereitete Krebsmedikamente in Krankenhausapotheken.

Hochwertige Jobs in ganz Österreich

Weitere Gründe heben aber auch die Tätigkeiten per se hervor, die noch dazu überall, egal ob in der Stadt oder am Land, ausgeübt werden können:

3. Arbeit mit Menschen: Apotheker sind für Menschen aus allen Altersgruppen und Gesellschaftsschichten wichtige Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in Gesundheitsfragen und können mit ihrer Expertise sehr vielen helfen.

4. Handwerkliche Komponente: Der Apothekerberuf ermöglicht auch anspruchsvolle handwerkliche Tätigkeiten bei der Herstellung von Arzneimitteln im apothekeneigenen Labor.

5. Arbeitsmöglichkeiten in ganz Österreich: Durch die bundesweit flächendeckende Verteilung der Apotheken gibt es auch in ländlichen und/oder strukturschwächeren Gegenden hochwertige Arbeitsplätze.

6. Möglichkeit zur Spezialisierung: Man kann sich in verschiedenen Bereichen spezialisieren, wie etwa in klinischer Pharmazie, Dermatologie, Phytotherapie oder Darmgesundheit.

Gleiches Einkommen für Frauen und Männer

Nicht zuletzt weist die Apothekerkammer auch auf die schon lange geltenden geschlechterneutralen Einkommen hin, außerdem auf die individuell möglichen Jobmodelle – bis hin zur Selbstständigkeit – und das hohe Ansehen des Berufs.

7. Gleiche Entlohnung von Frauen und Männern: Klare, einheitliche Lohnschemata garantieren das gleiche Einkommen für weibliche und männliche Angestellte – und das bereits seit über 100 Jahren.

8. Familienfreundliches Arbeitszeitmodell: Im Gegensatz zu vielen anderen Branchen kann man in der Apotheke Karriere und Familie besser unter einen Hut bringen, u.a. durch ein flexibles Arbeitszeitmodell mit 8–40 Wochenstunden.

9. Guter Ruf und Anerkennung: Die Apothekerinnen und Apotheker sind geschätzte Experten im Gesundheitssystem und genießen ein hohes Ansehen. Sie belegen regelmäßig Spitzenplätze, wenn das Vertrauen der Bevölkerung in Berufsgruppen erhoben wird.

10. Möglichkeit zur Selbstständigkeit: Apothekerinnen und Apotheker haben die Möglichkeit, im Laufe der Karriere eine eigene Apotheke zu eröffnen bzw. zu übernehmen und somit unternehmerisch tätig zu sein.

Apothekerverband: Rekrutieren „existenzielle Aufgabe“

Die wichtige Rolle der mehr als 1.400 Apotheken für die Gesundheitsversorgung unterstreicht auch Mag. pharm. Thomas Veitschegger, Präsident des Österreichischen Apothekerverbandes: „Apotheken sind weit mehr als Orte, an denen Medikamente ausgegeben werden. Sie sind ein wesentlicher Pfeiler in der medizinischen Grundversorgung und für viele Menschen erste Anlaufstelle bei Gesundheitsthemen.“ Veitschegger nennt dabei nicht nur die fachliche Expertise, sondern auch die soziale Kompetenz des Fachpersonals.

Der allgemeine Arbeitskräftemangel und der verschärfte Wettbewerb um Nachwuchs gerade im Gesundheitsbereich hätten Auswirkungen auf die Apotheken. Zur Absicherung dieser wichtigen Säule brauche es dringend die Generation Z. Das Rekrutieren und die Bindung junger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien zu existenziellen Aufgaben der Zukunftssicherung geworden. Junge Menschen sollen zeitgerecht und zielgruppenadäquat für eine Berufslaufbahn in der Apotheke begeistert werden.

„Reels statt Stellenanzeige“

Daher setze der Apothekerverband in seiner Personal-Offensive auf digitales Recruiting, mit der Devise „Reels statt Stellenanzeige, Handy-Bewerbung statt Personalbogen“. Die Kampagne spreche 14- bis 24-Jährige mit zielgruppenspezifischen Inhalten und Aktionen auf TikTok, Facebook & Co an: Pharmaziestudierende und junge Pharmazeutisch-kaufmännische Assistentinnen und Assistenten (PKA) geben Einblicke in ihren Alltag und laden zu Challenges ein.

Interessierte könnten sich dann via Handy mit nur wenigen Klicks um eine Lehrstelle in einer Apotheke in deren Nähe bewerben. „Wir gehen aktiv auf die Generation Z zu, wollen verstehen, wofür sie brennt und was sie für ein erfülltes Arbeitsleben braucht“, führt Veitschegger aus, „denn wir brauchen sie – für eine gesicherte, kompetente und empathische Gesundheitsversorgung.“