21. März 2024APOkongress Schladming

Wechselwirkungen bei oralen hämatoonkologischen Therapien

Orale Krebsmedikamente (sogenannte Zytoralia) sind in den letzten 20 Jahren zu einem festen Bestandteil der Therapiekonzepte in der Hämatoonkologie geworden.

Take Home Messages

    1. Bei oralen hämatoonkologischen Therapien sind Wechselwirkungen häufig klinisch relevant.
    2. Ein Interaktionscheck durch die Apothekerin/den Apotheker kann entscheidend zu Compliance und Therapieerfolg bei hämatoonkologischen Patientinnen und Patienten unter oraler Krebstherapie beitragen.

In Österreich sind mehr als 90 Zytoralia zugelassen (Stand Februar 2024);1 die meisten davon sind Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI), gefolgt von Enzyminhibitoren, Immunmodulatoren und klassischen Zytostatika. Sie werden in der Hämatologie zur Behandlung von akuten und chronischen (myeloischen und lymphatischen) Leukämien, Lymphomen, Multiplem Myelom und myeloproliferativen Erkrankungen eingesetzt. Aufgrund ihrer engen therapeutischen Breite und möglicher gravierender Nebenwirkungen sind pharmakokinetische bzw. pharmakodynamische Wechselwirkungen bei (oralen) onkologischen Arzneimitteln von besonderer Bedeutung, was folgende Zahlen veranschaulichen:

  • Fast 60% der Patientinnen und Patienten unter (intravenöser oder oraler) Krebstherapie erleiden mindestens eine potenzielle Arzneimittelinteraktion.2
  • Bis zu 50% der Patientinnen und Patienten unter oraler Krebstherapie erleiden mindestens eine potenzielle Arzneimittelinteraktion, 16% eine schwerwiegende Wechselwirkung.3,4
  • Etwa 30% der Arzneimittelinteraktionen im Zusammenhang mit einer Krebstherapie erfordern eine medizinische Intervention.2
  • In etwa 4% der Fälle sind Arzneimittelinteraktionen die Todesursache bei Krebspatientinnen und -patienten.5

Pharmakokinetische Interaktionen bei der Resorption: positiver und negativer Food Effekt

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