Effektive Lebermedikamente mit dualer Wirkung
Auf der Suche nach effektiven Lebermedikamenten setzt man derzeit auf Substanzen, die sowohl bei cholestatischen Erkrankungen als auch auf bei Fettleber vielversprechende Ergebnisse gezeigt haben und auf gemeinsame Pathways abzielen. (CliniCum 9/19)
Eine Leberfibrose ist das Ergebnis von Umbauvorgängen in der Leber, wo Lebergewebe zunehmend durch Bindegewebe ersetzt wird und bis zu Leberzirrhose und Leberkrebs fortschreiten kann. „In meinen Augen ist es bei Lebererkrankungen ein zentraler Aspekt, die Fibrose zu bekämpfen“, bekennt Univ.-Prof. Dr. Michael Trauner, Leiter der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie an der MedUni Wien. „Denn es sind die Patienten mit Fibrose als Marker für die Progression der Erkrankung, die eine Lebertherapie benötigen.“ Die Fibrose lasse sich nichtinvasiv ohne Leberbiopsie einschätzen und erlaube so eine Risikoeinschätzung für den individuellen Patienten. „Leider aber waren bislang alle direkten antifibrotischen Medikamente eine Enttäuschung“, bedauert Trauner. Zuletzt sind Studien mit den Wirkstoffen Simtuzumab, der die Fibrose im Tierexperiment effektiv gehemmt hat, sowie Selonsertib, bei dem erste klinische Daten durchaus vielversprechend schienen, negativ verlaufen.