10. Jän. 2024Kopfschmerz und Sucht

EHC 2023: Wie behandelt man Medikamentenübergebrauchskopfschmerz?

Chronischer Übergebrauch von Schmerzmedikation kann zu Medikamentenübergebrauchskopfschmerz und im Falle des Absetzens der Medikation zu schweren Entzugssymptomen führen. Die ideale Therapie dieses Zustandsbildes ist in Diskussion, verbesserte Optionen in der Prävention akuter Migräneattacken haben sich jedenfalls als hilfreich erwiesen.

Dmitry Kovalchuk/AdobeStock

Medikamentenübergebrauchskopfschmerz (medication-overuse headache, MOH) inklusive chronischer Migräne mit Medikamentenübergebrauch tritt weltweit mit einer mittleren 1-Jahres-Prävalenz von rund 2% auf. Regionale Zahlen sowie Zahlen in unterschiedlichen Studien schwanken jedoch stark, wobei die höchsten Werte in Afrika berichtet werden, wie Prof. Dr. Sait Ashina von der Universität Harvard ausführt. In Zentren mit Spezialisierung für die Behandlung von Kopfschmerz liegt die Prävalenz teilweise bei bis zu 70%, wie beispielsweise Daten aus Lateinamerika zeigen.

Eine amerikanische Studie aus dem Jahr 2008 zeigt, dass Migränepatienten und -patientinnen häufig einen starken Gebrauch von Schmerzmedikamenten aufweisen, wobei besonders OTC-Mischpräparate, Paracetamol und NSAR häufig eingenommen wurden. Hinzu kommt speziell in den USA das Problem des Konsums von Opioiden sowie Barbituraten. Im Gegensatz dazu nahmen die Befragten migränespezifische Akutmedikamente wie zum Beispiel Triptane nur an durchschnittlich 2 Tagen pro Monat ein.1 Allerdings zeigten Vergleiche von Patientinnen und Patienten, die vor bzw. nach 1995 in Behandlung kamen, dass der Gebrauch von Triptanen und ASS ansteigt, während NSAR weniger eingenommen werden. Der Opioidgebrauch war mit rund 30% konstant hoch.2 Mittlerweile verlangt in den USA die FDA Warnhinweise auf OTC-Medikamentenpackungen, die auf das Risiko von Medikamentenübergebrauch aufmerksam machen.

Entgiftung und anhaltende Reduktion von Kopfschmerz

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