2. Mai 2023Rezidivrisikorechner hilft Arzt und Patient bei der Entscheidung

Antikonvulsiva absetzen – wann, wie und bei wem?

Fast jede Patientin und jeder Patient mit einer chronischen Erkrankung fragt irgendwann, ob die Behandlung nicht beendet werden kann. Diejenigen mit Epilepsie sind da keine Ausnahme. Auslassversuche wollen aber gut überlegt und geplant sein.

Foto einer iktalen EEG-Aufzeichnung während eines Anfalls. Anfallswellen, die die Ausbreitung von Wellen mit hoher Amplitude und Frequenz zeigen.
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Antikonvulsiva unterdrücken Krampfanfälle bei 65–85% der Patientinnen und Patienten vollständig, aber in neun von zehn Fällen um den Preis diverser Nebenwirkungen. Anders ausgedrückt: Patientinnen und Patienten nehmen eine nebenwirkungsträchtige Dauermedikation, um meist seltene Ereignisse zu verhindern. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Lebensqualität anfallsfreier Patientinnen und Patienten signifikant besser ist, wenn sie keine Antikonvulsiva nehmen, berichtete Prof. Dr. Bernhard Steinhoff, Epilepsiezentrum der Diakonie Kork, Deutschland. Zu beachten sei aber auch, dass jede/r zweite bis dritte Patientinnen und Patienten nach Absetzen der Medikamente wieder Krampfanfälle bekomme.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune