Neue periphere Nervensonde gegen jahrelange Schmerzen
Ein exakt gesetzter peripherer Nervenstimulator, den die Patienten mit acht Programmen bedienen, kann bei ebenso exakt gestellter Indikation jahrelanges Leid beenden. Von ersten Erfahrungen mit dem neuen Device berichtet Schmerzspezialist Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar auf dem diesjährigen Hybrid-Kongress der Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG) in Villach, dass die Lebensqualität der Patienten massiv gestiegen ist.
Mit drei Kasuistiken ging der ÖSG-Generalsekretär und Vorstand der Abteilung für Anästhesiologie, allgemeine Intensivmedizin, Notfallmedizin, interdisziplinäre Schmerztherapie und Palliativmedizin, Klinikum Klagenfurt sowie LKH Wolfsberg, Lehrstuhl für Palliativmedizin SFU, gleich in medias res und stellte den „Bioness StimRouter“ als sein aktuelles „Highlight“ der Schmerztherapie in einer gleichnamigen Session der ÖSG-Tagung (23.–25.9.2021) vor. Zwei der drei Fälle stammen von OA Dr. Andreas Wolf vom Krankenhaus Zams. Likar wendet das neue Neuromodulation-System gemeinsam mit dem Kollegen an.
Fall 1: Nagel eingetreten, Hyperalgesie im Narbenbereich, OS-Schmerzen
Patientin 1 litt ein ganzes Jahrzehnt an chronischen, teils „heftigsten“ Schmerzen vor allem in der linken Sohle. Sie war 2011 auf einen Nagel getreten, hatte mehrere Operationen (u.a. wegen einer Infektion) und Revisionen, samt Neurolyse und Rekonstruktion des N. plant. med. li. sowie peripherem Impulsgeber im Oberschenkel am N. ischiadicus li. – ohne durchschlagenden Erfolg. Die analgetische Medikation bestand aus Antikonvulsiva und Antidepressiva (Pregabalin, Trazodon, Duloxetin) sowie Dronabinol, da eine Nervenleitfähigkeitsmessung 2014 eine neuropathische Schmerzkomponente ergeben hatte.