18. Jän. 2024Fall der Woche

Immuntherapie: lange Pseudoprogression bei Magenkarzinom

Mit Immuntherapien konnten in den letzten Jahren bei verschiedenen Tumorentitäten große Erfolge erzielt werden. Das Ansprechen auf eine Immuntherapie kann jedoch zeitverzögert erfolgen, was für die Behandelnden mitunter eine große Herausforderung darstellen kann, da die Unterscheidung zwischen progressiver Erkrankung und Pseudoprogress schwierig und der optimale Zeitpunkt für ein endgültiges Ansprechen nicht gut definiert ist.

Magenkarzinom
Markus Schnatmann/AdobeStock

Vorgestellt wurde nun der Fall eines Patienten mit einem Magenkarzinom (GC), das nach einem Rezidiv immuntherapeutisch behandelt wurde und eine kontinuierliche Progression aufwies, schlussendlich aber doch ein bemerkenswertes Ansprechen zeigte, ohne dass die Therapie geändert wurde.

Chirurgische Entfernung der Magenläsion

Das Adenokarzinom des Magens ist für 95% der malignen Tumore des Magens verantwortlich, zählt zu den häufigsten malignen Erkrankungen und rangiert hinsichtlich der Sterblichkeit an 4. Stelle. Obwohl die chirurgische Resektion des Tumors, insbesondere in frühen Stadien, potenziell kurativ ist, kommt es bei den meisten Betroffenen immer noch zu einem Rezidiv der Erkrankung. Eine Immuntherapie in Kombination mit einer antiangiogenen Behandlung hat die Prognose deutlich verbessert. Als sehr empfänglich für eine Therapie mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren erweisen sich Tumoren mit hoher Mikrosatelliteninstabilität (MSI-H).
Im vorliegenden Fall handelte es sich um einen 59-jährigen Mann, bei dem aufgrund der gastroskopischen Biopsie ein Adenokarzinom des Magens diagnostiziert wurde (pT1N0M0, Stadium IA). Nach einer proximalen subtotalen Gastrektomie wurden keine weiteren Behandlungen durchgeführt und der Patient erfreute sich eines guten Allgemeinzustands.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum onko