EHC: Neurostimulation bei Migräne
Neben den mittlerweile zahlreichen medikamentösen Optionen in Akutbehandlung und Attackenprävention bei Migräne besteht auch die Möglichkeit, die Erkrankung mittels Neurostimulation zu behandeln. Besonders nicht-invasive Technologien kommen vermehrt auf den Markt und werden mittlerweile auch durch solide Studiendaten gestützt.
In der Behandlung von Migräneattacken kommt eine Vielzahl von Devices zum Einsatz. „Fragen Sie Ihre Patientinnen und Patienten, oder machen Sie eine Google Search und Sie werden sehen, was es alles gibt“, sagt Dr. Anna Andreou vom King’s College London. Als Medical Device gilt grundsätzlich jedes Produkt, das für einen medizinischen Zweck verwendet wird – unabhängig von seiner Wirksamkeit. Im Falle der Migräne werden zahllose Gerätschaften wie Grünlicht oder Clips und Fingerringe für bestimmte Akupunkturpunkte direkt an die Betroffenen vertrieben. Seriöse Nachweise der Wirksamkeit fehlen für diese Over the Counter verkauften Gerätschaften generell, was insgesamt der Device-Therapie einen schlechten Ruf eingebracht hat, so Andreou. Hintergrund ist in Europa die Vergabe des CE-Zeichens, die ausschließlich auf Sicherheit abzielt und keinen Nachweis von Wirksamkeit verlangt.
Patientenwunsch nach medikamentenfreier Behandlung
Ernstzunehmende therapeutische Ansätze mit Medizinprodukten gibt es jedoch sehr wohl, wie Andreou betont. Konkret handelt es sich dabei um Methoden der Neurostimulation – entweder des Gehirns oder der Peripherie. Beeinflusst werden sollen sowohl aufsteigende Schmerzbahnen als auch absteigende inhibitorische Bahnen. Es gibt invasive und nicht-invasive Techniken und ein Einsatz ist sowohl in der Akuttherapie als auch in der Attackenprävention möglich.