ASH 2023: Kombination aus Asciminib und Imatinib bei CML
Asciminib (ASC) ist der einzige zugelassene BCR::ABL1-Inhibitor, der spezifisch auf die ABL-Myristoyltasche (STAMP) abzielt. Die Kombination mit ATP-kompetitiven Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKIs) bietet das Potenzial einer verstärkten BCR::ABL1-Hemmung. Die Daten der ASC4MORE-Studie zeigen nach 96 Wochen ASC-Zusatztherapie zu Imatinib eine verbesserte Wirksamkeit bei Patientinnen und Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie in der chronischen Phase (CML-CP).
Da TKIs die Lebenserwartung von Patientinnen und Patienten mit CML-CP deutlich verbessern, verlagert sich der Schwerpunkt auf die Verbesserung der Lebensqualität und die Erforschung der Möglichkeiten einer behandlungsfreien Remission (treatment-free remission, TFR). Die ASC4MORE-Studie untersuchte das Potenzial von Asciminib (ASC) in Kombination mit Imatinib (IMA), ein dauerhaftes tiefes molekulares Ansprechen (deep molecular response, DMR) als Voraussetzung für eine TFR zu erreichen. Der Schwerpunkt lag auf Patientinnen und Patienten, bei denen die Behandlung mit Imatinib zufriedenstellend verlief, die jedoch auch nach einem Jahr Imatinib-Therapie kein tiefes Ansprechen erreicht hatten.
ASC4MORE-Studie
In dieser randomisierten Studie wurden Erwachsene mit CML-CP entweder mit ASC (40mg oder 60mg einmal täglich) zusätzlich zu IMA 400mg einmal täglich behandelt, mit IMA allein fortgesetzt oder auf Nilotinib (NIL), einen weiteren TKI, 300mg zweimal täglich umgestellt. Die infrage kommenden Patientinnen und Patienten hatten mindestens ein Jahr lang IMA als ersten TKI erhalten, einen BCR::ABL1IS-Bereich von >0,01% bis ≤1% aufrechterhalten und wiesen keine vorherige DMR auf. Primär Endpunkt waren die molekularen Ansprechraten (MR) 4,5 nach 48 Wochen, sekundärer Endpunkt nach 96 Wochen.