Welche pflanzlichen Präparate bei Psoriasis überzeugen
Schätzungen zufolge nutzen 42–69% der Psoriasis-Patienten komplementäre und integrative Medizin, vor allem pflanzliche Heilmittel. Welche davon am besten wirken, haben Autoren in einem systematischen Review untersucht.
Etwa 2% der Weltbevölkerung leiden an Psoriasis. Die Behandlung variiert je nach Schweregrad: von topischen Substanzen wie Glukokortikoiden bis zu systemischen Wirkstoffen wie Biologika. Viele Betroffene ergänzen diese Therapien durch komplementäre Medizin. Dr. Melanie Anheyer vom Elisabeth-Krankenhaus in Essen und ihr Team analysierten in einem systematischen Review (1) mit 1115 Patienten aus 20 randomisierten kontrollierten Studien eine Vielzahl pflanzlicher Arzneimittel.
Die stärkste Wirkung bei Psoriasis zeigten Mahonia aquifolium, Indigo naturalis und – in geringerem Maß – Aloe vera. Einzelne Studien belegten zudem die Wirksamkeit eines Kurkuma-Mikroemulgels, Johanniskrauts, einer Creme auf Boswellia-Basis sowie eines Oleogels aus Kamille und Kürbiskernöl im Vergleich zu Placebo.
Pflanzliche Präparate bei Psoriasis gelten als sicher
Nicht alle Studien erfassten Nebenwirkungen. Wo dies geschah, traten unter den pflanzlichen Präparaten meist nur leichte unerwünschte Effekte auf, vergleichbar mit denen der Kontrollgruppe. Die Autoren bewerten die pflanzlichen Mittel daher als sicher.
Weitere Forschung ist nötig, um die tatsächliche Wirksamkeit, das Sicherheitsprofil und die optimale Anwendung pflanzlicher Therapien bei Psoriasis zu klären. Gesundheitsdienstleister sollten ihre Patienten weiterhin auf evidenzbasierte Behandlungsoptionen hinweisen und zugleich die potenzielle Rolle pflanzlicher Heilmittel als ergänzende Therapien anerkennen, so Dr. Anheyer und Kollegen.
- Anheyer M et al. Herbal medicine for treating psoriasis: A systematic review. Complement Ther Med. 2025 Jun;90:103173. doi: 10.1016/j.ctim.2025.103173.