2. Sep. 2025Wie lässt sich das Wohlbefinden bei einer Bronchoskopie verbessern?

Musik gegen die Angst vor der Bronchoskopie

Wenn sich Patienten einer Bronchoskopie unterziehen müssen, verspüren sie häufig ein Unbehagen. Kann das Hören von Musik die Angst lindern?

Ausgeschnittene Aufnahme von Instrumenten für die diagnostische Endoskopie in Nahaufnahme.
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Eine Bronchoskopie ist häufig mit Angst, Stress und Unbehagen für die Patienten verbunden.

Die Bronchoskopie ist eine elementare Untersuchung sowohl für diagnostische als auch für therapeutische Zwecke in der Pneumologie. Obwohl sie als sichere Methode mit seltenen lebensbedrohlichen Komplikationen gilt, ist sie häufig mit Angst, Stress und Unbehagen für die Patienten verbunden.

Das Hören von Musik ist eine sichere nichtpharmakologische Methode zur Verringerung dieser Symptomatik bei Betroffenen, die sich einem endoskopischen Eingriff unterziehen. Ihre Wirkung hat man bisher hauptsächlich bei Prozeduren am Gastrointestinaltrakt untersucht.

Angst wurde subjektiv und objektiv erhoben

Forscher um Kacem Amani, Universitätsspital Ibn Jazzar in Kairouan, Tunesien, führten eine prospektive randomisierte kontrollierte Studie an zwei Universitätsspitälern durch, um den Effekt von Musik auf die Angst von Patienten vor einer Bronchoskopie zu analysieren.

Die Interventionsgruppe hörte über eine Zeitspanne von zehn Minuten vor bis zehn Minuten nach dem Eingriff klassische tunesische Musik via Kopfhörer. Bei der Kontrollgruppe ertönte keine Musik über die Kopfhörer.

136 Patienten nahmen an der Studie teil. Ihre häufigsten respiratorischen Symptome waren Husten, Brustschmerzen und Dyspnoe. Die Hauptindikation für die Bronchoskopie war der Verdacht auf Lungenkrebs.

Sowohl vor als auch nach dem Eingriff erhoben die Wissenschaftler die Angst der Patienten mittels subjektiver Indikatoren wie STAI-S (State trait anxiety inventory, state subscale; 20 bis 80 Punkte) und VAS (0 bis 10 Punkte) sowie mittels objektiver Werte wie Blutdruck, Puls und Sauerstoff-Sättigung.

Das Hören von Musik hatte keine Auswirkungen auf die STAI-S. Allerdings zeigte sich in der Interventionsgruppe im Vergleich zu den Kontrollen ein signifikanter Effekt auf die durchschnittliche Veränderung des VAS-Scores um 0,85 Punkte (p = 0,018).

Zwischen den beiden Gruppen gab es keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf die Nebenwirkungen und die Vitalzeichen während der Bronchoskopie.

STAI-S und VAS sind unterschiedlich komplex

Die Autoren erklären sich die Diskrepanz der Ergebnisse von STAI-S und VAS teilweise durch die unterschiedliche Komplexität der beiden Tools. Ein weiterer Grund ist der kognitiven Aufwand, der für eine genaue Beantwortung erforderlich ist.

Da der VAS-Score ein einfacheres und intuitiveres Instrument ist, könnte er den unmittelbaren emotionalen Zustand der Teilnehmer besser widerspiegeln, insbesondere bei Personen mit geringerer Lesekompetenz.

Umgekehrt könnte die detailliertere Struktur des STAI-S zu Verständnisschwierigkeiten führen, was sich möglicherweise auf die Genauigkeit der Antworten auswirkt.

Insgesamt bewerten die Wissenschaftler das Hören von Musik als einfache, sichere und kostengünstige Methode. Diese kann bei Patienten, die sich einer Bonchoskopie unterziehen, das Wohlbefinden verbessern und ihre Ängste reduzieren.