Psoriasis und Lebensqualität: Frauen besonders belastet
Keine guten Nachrichten für Frauen mit Psoriasis vulgaris. Denn sie haben gemäß einer aktuellen Studie aus der Schweiz eine schlechtere Lebensqualität im Vergleich zu ihren männlichen Leidensgenossen.

Die Psoriasis hat einen erheblichen negativen Effekt auf die psychische Gesundheit von Patienten. Es gibt allerdings nur wenige Daten aus der Praxis über geschlechtsspezifische Unterschiede in der Lebensqualität von Betroffenen vor und während der Behandlung.
In ihrer Studie (1) analysierten Forscher um Dr. Ramtin Lichtenberger, Universitätsspital Zürich, nun Patienten aus dem Schweizer Psoriasis-Register (Swiss Dermatology Network for Targeted Therapies), die zwischen Oktober 2011 und Juni 2023 registriert wurden.
DLQI-Scores zur Baseline bei Frauen mit Psoriasis signifikant höher
Die eingeschlossenen Probanden mussten dabei mindestens vier klinische Visiten absolviert haben und durften nicht mehr als eine systemische Therapie bekommen. Für die Analyse unterteilte man die Patienten anhand ihrer Behandlung in folgende Gruppen:
- TNF-alpha-Inhibitoren,
- IL-17-Inhibitoren,
- IL-12/23-Inhibitoren,
- IL-23-Inhibitoren und
- nichtbiologische Therapien.
Die Lebensqualität der Patienten maßen die Wissenschaftler mit dem Dermatology Life Quality Index (DLQI) zu Beginn der Studie sowie nach 3, 6, 12, 18 und 24 Monaten.
Die Forscher schlossen 748 Patienten in ihre Analyse ein. Diese setzte sich aus 278 Frauen (medianes Alter: 44,3 Jahre) und 470 Männern (medianes Alter: 45,8 Jahre) zusammen. Die häufigsten eingesetzten Wirkstoffe waren Methotrexat (30,0 % aller Teilnehmer), Adalimumab (12,6 %) und Ustekinumab (11,8 %).
Zur Baseline hatten die Frauen einen signifikant höheren DLQI-Score (13,4 vs. 10,7; p < 0,001). Es zeigten sich auch signifikante Differenzen in den Subgruppen der IL-17-Inhibitoren (15,0 vs. 11,0; p = 0,027), der IL-12/23-Inhibitoren (7,5 vs. 7,0, p = 0,049) und der nichtbiologischen Therapien (13,0 vs. 9,0; p < 0,001). Der Trend war in den Subgruppen der TNF-alpha-Inhibitoren (13,0 vs. 10,0; p = 0,1) und der IL-23-Inhibitoren (13,5 vs. 9,3; p = 0,6) statistisch nicht signifikant.
Autoren plädieren für einen differenzierten Ansatz
Obwohl sich die Lebensqualität in allen Subgruppen im Verlauf des zweijährigen Nachbeobachtungszeitraums verbesserte, war sie bei Frauen unter einer Therapie mit IL-12/23-Inhibitoren weiterhin signifikant schlechter als bei Männern, die Substanzen der gleichen Wirkstoffklasse erhielten (p = 0,043). Bei den anderen Subgruppen zeigten sich nach zwei Jahren keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
Aufgrund der Ergebnisse ihrer Studie plädieren die Autoren für einen differenzierten Ansatz bei der Therapie der Psoriasis. Die individuelle Betreuung soll im Vordergrund stehen, indem man die spezifischen Herausforderungen von Frauen und Männern berücksichtigt.