Neue Empfehlungen zur Behandlung neuropathischer Schmerzen
Neuropathische Schmerzen mindern die Lebensqualität der Betroffenen erheblich und stellen Ärzte vor große Herausforderungen. Sie benötigen daher evidenzbasierte Empfehlungen zu den aktuellen Therapieoptionen. Die Neuropathic Pain Special Interest Group (Neu-PSIG) hat kürzlich ihre Behandlungsempfehlungen aktualisiert. Diese richten sich an Ärzte aller Versorgungsstufen, die Erwachsene mit neuropathischen Schmerzen behandeln.

Die letzten Empfehlungen zur Behandlung neuropathischer Schmerzen stammen von 2015. Grundlage der neuen Version ist eine systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse (1), die kürzlich in Lancet Neurology veröffentlicht wurde.
Methodik und Bewertungskriterien
Die Wissenschaftler berücksichtigten doppelblinde, randomisierte und placebokontrollierte Studien zu medikamentösen Therapien und Neuromodulationsbehandlungen von Anfang 2013 bis Februar 2024. Wichtig war, dass die Patienten der eingeschlossenen Studien ausschließlich neuropathische Schmerzen hatten. Patienten mit gemischten Schmerzursachen wurden ausgeschlossen.
Die Teilnehmer mussten die Therapie mindestens drei Wochen erhalten oder über diesen Zeitraum nachbeobachtet werden. Studien zu bestimmten neurologischen Krankheitsbildern wie komplexem regionalem Schmerzsyndrom, Fibromyalgie, Rückenschmerzen ohne radikuläre Ursache oder idiopathischen orofazialen Schmerzen wurden nicht einbezogen. Insgesamt umfassten die Autoren über 40.000 Erwachsene aus 313 Studien.
- Soliman N et al. Pharmacotherapy and non-invasive neuromodulation for neuropathic pain: a systematic review and meta-analysis. Lancet Neurol. 2025 May;24(5):413-428. doi: 10.1016/S1474-4422(25)00068-7