Tumoren bei hoher Brustdichte feststellen
In Mammografie-Berichten wird stets die Brustdichte angegeben. Die Frage, ob eine Patientin eine zusätzliche Untersuchung benötigt, stellt sich dann in der Praxis. Dr. Noemi Schmidt, Leiterin der Mammadiagnostik am Universitätsspital Basel, erläuterte, wann eine weitere Abklärung sinnvoll ist. Auch welche Techniken sich für ein Screening eignen, war Thema ihres Vortrags am Symposium "Die weibliche Brust im Zentrum".

Die Brustdichte im Bericht wird in den Graden A (niedrigste Dichte), B, C oder D (höchste Dichte) angegeben. Eine dichte Brust erhöht das Risiko für Brustkrebs, unabhängig von Alter, Lebensstil, Familienanamnese und Epigenetik. "Patientinnen mit Dichte D haben ein vier- bis sechsmal höheres Brustkrebsrisiko als Frauen mit der geringsten Brustdichte A", erklärte Dr. Schmidt.
Ein dichtes Parenchym erschwert im Screening die Krebsentdeckung. "Je dichter das Gewebe, desto größer der Maskierungseffekt und desto geringer die Sensitivität und Spezifität der Mammografie", erklärte die Expertin. Bei Brustdichte D ist oft eine genauere Untersuchung durch eine Radiologin oder einen Radiologen nötig. Eine Magnetresonanztomografie (MRT) kann nach einer unauffälligen Mammografie bei 16,5 ‰ der Frauen mit dichter Brust doch noch einen Tumor aufdecken.1
Brustkrebs-Screening bei hoher Brustdichte
- Bakker MF et al. Supplemental MRI Screening for Women with Extremely Dense Breast Tissue. N Engl J Med 2019; 381(22): 2091–2102.
- Duffy SW et al. Beneficial Effect of Consecutive Screening Mammography Examinations on Mortality from Breast Cancer: A Prospective Study. Radiology 2021; 299(3): 541–547.
- Tagliafico AS et al. A prospective comparative trial of adjunct screening with tomosynthesis or ultrasound in women with mammography-negative dense breasts (ASTOUND-2). Eur J Cancer 2018; 104: 39–46.
- Phillips J et al. Comparison of Contrast-enhanced Mammography with MRI Utilizing an Enriched Reader Study: A Breast Cancer Study (CONTRRAST Trial). Radiology 2023; 309(2): e230530.