Seltene Konstellation: Klarzelliges Ovarialkarzinom und papilläres Schilddrüsenkarzinom
Wir berichten über den seltenen Fall einer 47-jährigen Frau mit einem klarzelligen Ovarialkarzinom (CCOC) bei vorbestehendem, zehn Jahre zuvor therapiertem papillärem Schilddrüsenkarzinom (PTC). Die zentrale Fragestellung bestand in der Differenzierung zwischen einem Zweitprimärtumor und einer Metastase.
Histopathologische und molekulare Untersuchungen bestätigten die Diagnose eines unabhängigen Ovarialkarzinoms. Dieser Fall unterstreicht die Bedeutung einer multidisziplinären Diagnostik sowie der molekularen Charakterisierung bei komplexen Tumorkonstellationen.
Das klarzellige Ovarialkarzinom ist eine seltene Subform des epithelialen Ovarialkarzinoms, mit einer Prävalenz von etwa 12% in westlichen Ländern. Es tritt typischerweise im fünften bis siebten Lebensjahrzehnt auf, meist einseitig und in frühen Stadien.
Das papilläre Schilddrüsenkarzinom hingegen ist durch eine gute Prognose und lokoregionale Metastasierung gekennzeichnet. Fernmetastasen sind extrem selten, können aber Jahrzehnte nach der Diagnose des primären PTC auftreten.
Ridwan S et al: A Rare Case of Metachronous Clear Cell Ovarian Carcinoma and Thyroid Carcinoma: Clinical and Pathological Insights; Int J Womens Health. 2025 Jan 22;17:119–125. doi: 10.2147/IJWH.S477189