17. Dez. 2024Rezente IHS-Leitlinie empfiehlt "CGRP targeted Therapy" als First line

Wann zur Migräneprophylaxe greifen?

Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten neurologischen Symptomen im Praxisalltag. Doch wann sind es nur harmlose Beschwerden, und wann könnte eine ernsthafte Erkrankung dahinterstecken? Eine strukturierte Anamnese, das Erkennen von Red Flags und die frühzeitige Überweisung bei unklaren Fällen sind entscheidend. Neben klassischen Ansätzen wie Lebensstilmodifikation und Verhaltenstherapie haben sich in den letzten Jahren monoklonale Antikörper (mAK) als wirksame Prophylaxe etabliert.

Rote und grüne Flagge.
Abbildung: Dadan/AdobeStock

Die Lebenszeitprävalenz von Kopfschmerz ist extrem hoch. In Österreich leiden rund eine Million Menschen (13%) an Migräne. 20–30% der Patientinnen und Patienten suchen die Hausarztpraxis mit Leitsymptom Kopfschmerz auf.1 Diese Häufigkeit deckt sich mit Analysen von Notaufnahmen, berichtet Assoz. Prof. Priv.-Doz Dr. Gregor Brössner von der Medizinischen Universität Innsbruck: „In der Innsbrucker Notaufnahme geben rund 20% Kopfschmerz als Leitsymptom an. Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es, primäre von sekundären Kopfschmerzen zu unterscheiden.“

Das wichtigste Kriterium ist die Erstmanifestation

Primäre Kopfschmerzen wie Mi­gräne oder Spannungskopfschmerzen sind weit verbreitet und meist nicht lebensbedrohlich, jedoch belastend für die Betroffenen. Sekundärer Kopfschmerz kann hingegen auf eine schwerwiegende Ursache hinweisen, etwa Hirnblutungen, Tumoren oder Infektionen. Einer der wichtigsten Parameter zur Unterscheidung ist die Erstmanifestation. Primärer Kopfschmerz beginnt meist vor dem 50. Lebensjahr, während Kopfschmerz, der erstmalig nach dem 50. Lebensjahr auftritt, auf eine sekundäre Ursache hindeutet.

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