17. Dez. 2024Puzzleteil für die Therapieentscheidung

Multiple Sklerose in Schwangerschaft und Stillzeit

Das therapeutische Vorgehen bei Frauen mit Multipler Sklerose (MS) während der Schwangerschaft und in der Stillzeit ist für Ärztinnen und Ärzte nach wie vor eine Herausforderung und für die (werdenden) Eltern meist mit Ängsten und Unsicherheit verbunden.

Illustration einer schwangeren Frau.
Abbildung: Salomi art/AdobeStock

Umso erfreulicher sind die Ergebnisse zweier Studien, die am ECTRIMS-Kongress präsentiert und nun am Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) diskutiert wurden. Die Daten lassen den Schluss zu, dass die Behandlung mit Ocrelizumab während der Schwangerschaft sowie postpartal in der Stillzeit als sicher angesehen werden kann.

Zur Behandlung von Frauen mit Multipler Sklerose (MS) bei Kinderwunsch, während der Schwangerschaft und Stillzeit gibt es nach wie vor viele offene Fragen und Bedenken. „Wir befinden uns in einem Spannungsfeld zwischen der Sicherheit für die Mutter und dem Schutz des ungeborenen Kindes“, erläutert Prof. Dr. Simon Faissner von der Universitätsklinik für Neurologie, Ruhr-Universität Bochum. MS tritt am häufigsten bei Frauen im gebärfähigen Alter auf und ist mit einem erhöhten Risiko einer Krankheitsaktivität nach der Geburt verbunden. Da Schwangere in der Regel nicht in Phase-III-Studien eingeschlossen werden, müssen Neurologinnen und Neurologen allerdings auf Registerdaten sowie Phase-IV-Daten zurückgreifen, um belastbare Empfehlungen aussprechen zu können. Zwei neue Studien zu Schwangerschaft und Stillzeit unter Ocrelizumab geben nun wichtige Hinweise zur Risikoabschätzung.

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.
Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum neuropsy