Die Rolle der P-bodies bei akuter myeloischer Leukämie
Die Ergebnisse einer rezent publizierten Studie zeigen wichtige Zusammenhänge zwischen der Regulierung der Translation und dem Fortschreiten der AML auf.
Die akute myeloische Leukämie (AML) ist eine hämatologische Malignität, die durch genetische Vielfalt gekennzeichnet ist, was die Behandlung schwierig macht und zu hohen Sterblichkeitsraten führt, insbesondere bei älteren Betroffenen. Um dieser Herausforderung zu entgegnen, haben Forschende des Baylor College of Medicine in Texas, der Veterinärmedizinischen Universität in Österreich und des Josep Carreras Leukemia Research Institute in Spanien versucht, das Verständnis der molekularen Mechanismen, die der AML zugrunde liegen, zu vertiefen. Ihre vor kurzem in „Nature Cell Biology" veröffentlichte Studie zeigt wichtige Zusammenhänge zwischen der Regulierung der Translation und dem Fortschreiten der Krankheit auf.
P-body-Dysregulation bei AML
In einem genomweiten Screening wurden Gene identifiziert, die für das Überleben von AML-Zellen der Maus, nicht aber für normale hämatopoetische Zellen von Bedeutung sind. Von diesen Genen wurden mehrere mit der Translationsunterdrückung und der Bildung von P-bodies – Aggregate, die sowohl dem mRNA-Abbau als auch der Lagerung dienen – in Verbindung gebracht. Eine bioinformatische Analyse zuvor veröffentlichter Daten ergab, dass Gene, die mit P-bodies zusammenhängen, in menschlichen AML-Zellen im Vergleich zu normalen Stammzellen signifikant hochreguliert sind. Darüber hinaus korrelierte eine erhöhte Konzentration der wichtigen P-body-Proteine DDX6 und EIF4ENIF1 mit schlechteren Überlebensraten bei AML-Betroffenen. Zusätzlich wiesen AML-Zellen deutlich mehr P-bodies auf als ihre normalen Gegenstücke, was darauf hindeutet, dass die P-body-Homöostase bei AML gestört ist.