Hitze ist eine Herausforderung bei Migräne
Hohe Temperaturen können Migräneattacken auslösen oder verschlimmern. Wie man sich davor bestmöglich schützen, lesen Sie hier.
Wetterveränderungen können Auslöser für Migräneanfälle sein. Daher ist es wenig überraschend, dass auch die derzeit herrschenden hohen Temperaturen in Österreich eine Herausforderung für Menschen mit Migräne darstellen. „Hohe Temperaturen und schwankende Wetterbedingungen können Migräneattacken auslösen oder verschlimmern“, erklärt Prim. Priv.-Doz. Dr. Nenad Mitrovic, Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck, Abteilung Neurologie, und Präsidiumsmitglied der Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG). „Patientinnen und Patienten berichten häufig von verstärkten Kopfschmerzen während Hitzewellen.“
Präventive Maßnahmen gegen Migräne an heißen Tagen
Die ÖSG hat aus diesem Anlass Tipps zusammengestellt, die Patientinnen und Patienten mit Migräne helfen sollen, sich bestmöglich vor der Hitze zu schützen:
- Ausreichend Hydratation: Um einer Dehydration vorzubeugen, die Kopfschmerzen verstärken kann, sollten 2–3l Wasser täglich getrunken werden. Alkoholische Getränke sollten vermieden werden.
- Regelmäßige Pausen: Da Stress Migräne verschlechtern kann, wird zu regelmäßigen Pausen geraten.
- Hitze: Längere Aufenthalte in der Sonne sollten vermieden werden. Migränepatientinnen und -patienten wird geraten, regelmäßig schattige oder angenehm temperierte Orte aufzusuchen.
- Leichte Mahlzeiten: Schweres, fettiges Essen belastet den Stoffwechsel zusätzlich zur Hitze. Daher wird zu kleineren, leichten Mahlzeiten geraten. Es sollte ausreichend gegessen werden, Fasten ist nicht ratsam.
- Schlaf: Wie immer gilt, dass Patientinnen und Patienten mit Migräne auf einen regelmäßigen Schlaf achten sollen und Schlafentzug vermieden werden soll.
- Kopfbedeckung und Sonnenschutz: Helle, luftige Kleidung und ein Hut oder eine Kappe sind die geeignete Kleidung für Hitzetage.
- Richtige Anwendung von Klimaanlagen: Eine Klimaanlage kann zwar hilfreich sein, sollte aber nicht direkt auf die Patientinnen und Patienten gerichtet sein. Auch extreme Temperatureinstellungen können problematisch werden. „Direkte Zugluft und zu große Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draußen sollten vermieden werden, um das Risiko von Erkältungen oder Muskelverspannungen zu reduzieren“, warnt ÖSG-Präsident Ao. Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Eisner, Univ.-Klinik für Neurochirurgie Innsbruck.
„Die anstehenden heißen Tage stellen eine zusätzliche Belastung für Menschen mit Migräne dar. Wir appellieren an alle Betroffenen, präventive Maßnahmen zu ergreifen und sich bei Bedarf an medizinisches Fachpersonal zu wenden. Die richtige Nutzung von Klimaanlagen und ausreichende Hydratation sind Schlüsselmaßnahmen, um die Auswirkungen der Hitze auf Migräne zu minimieren“, so OÄ Dr.in Waltraud Stromer, Abteilung für Anästhesiologie und allgemeine Intensivmedizin, Landesklinikum Horn, Past-Präsidentin der ÖSG abschließend.
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Presseaussendung „Hitzewelle und Migräne – ÖSG informiert über Schutzmaßnahmen“ der Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG), 30.7.2024