5. Juli 2024Umweltfaktoren

EAN 2024: Erhöhen rauchende Eltern das MS-Risiko ihrer Kinder?

Rauchen der Eltern während der Schwangerschaft und in der frühen Kindheit kann das Risiko für den Nachwuchs erhöhen, später im Leben an Multipler Sklerose (MS) zu erkranken. Die Ergebnisse der am EAN 2024 vorgestellten Studie sind jedoch nicht konsistent und länderspezifisch.

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Ein Mann der eine Zigarette raucht.
Nopphon/AdobeStock

Anhand von Daten aus der EnvIMS-Studie (Environmental Risk Factors in Multiple Sclerosis), einer großen multinationalen Fall-Kontroll-Studie, untersuchten Forscherinnen und Forscher den Zusammenhang zwischen Multipler Sklerose (MS) und Rauchgewohnheiten, mütterlichem Rauchen während der Schwangerschaft und mütterlichem oder väterlichem Rauchen in der kanadischen, italienischen und norwegischen Bevölkerung.

Ergebnisse

Ein Zusammenhang zwischen MS und mütterlichem Rauchen während der Schwangerschaft sowie mütterlichem Rauchen wurde in der norwegischen Bevölkerung beobachtet. Eine Tendenz zur Assoziation zwischen väterlichem Rauchen und MS wurde in Kanada festgestellt, während in der italienischen Bevölkerung kein signifikanter Zusammenhang mit elterlichem Rauchen gefunden wurde. „Selektive Exposition gegenüber elterlichem Rauchen in der frühen Kindheit kann das MS-Risiko in der Allgemeinbevölkerung auf unterschiedliche Weise erhöhen, unabhängig von den früheren oder aktuellen Rauchgewohnheiten der betroffenen Person“, sagte Dr. Caterina Ferri, Neurologin am Universitätskrankenhaus von Ferrara und Leiterin der Studie. Das Fehlen eines Zusammenhangs zwischen MS und früher Exposition gegenüber elterlichem Rauchen in einigen Populationen könnte jedoch darauf hindeuten, dass dieser Effekt im Vergleich zu anderen Faktoren eine geringere Rolle spielt. „Es gibt viele genetische und umweltbedingte Risikofaktoren, die bei MS zusammenwirken. Es ist ein komplexes Zusammenspiel“, erklärt sie. „Auch der Zeitpunkt der Exposition gegenüber Umweltfaktoren wie Stillen oder Infektionen wie Mononukleose ist wichtig. In frühen Lebensphasen kann eine Infektion einen schützenden Effekt haben, aber später im Leben kann sie ein Risikofaktor sein. Ferri führt weiter aus: „Die anfälligste Zeit scheint in den frühen Lebensphasen zu liegen, da sich das Immunsystem in dieser Phase noch entwickelt. Endogene Faktoren können seine Entwicklung beeinflussen.“

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