Optimierung der Behandlungsstrategien bei Trigeminusneuralgie
Die im Oktober 2023 erschienene Leitlinie zur Diagnose und Therapie der Trigeminusneuralgie (TN) der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) 1 stellt Empfehlungen für die Prophylaxe und die medikamentöse und invasive Behandlung bereit.
Die Trigeminusneuralgie (TN) ist durch plötzliche und starke Gesichtsschmerzen gekennzeichnet, die häufig fehldiagnostiziert und mit Zahnschmerzen oder Kiefergelenkserkrankungen verwechselt werden.2 Trotz der aktuellen Fortschritte beim Verständnis der Symptome, der Pathophysiologie und der Behandlung von TN gibt es nur wenige qualitativ hochwertige Studien, sodass die Empfehlungen häufig von Expertenmeinungen abhängen. Die im Oktober 2023 veröffentlichte Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN)zielt darauf ab, Empfehlungen für eine optimierte Behandlung von TN bereitzustellen.
Der Behandlungsansatz für TN erfordert eine Unterscheidung zwischen langfristiger Prophylaxe und dem Management akuter Exazerbationen, wobei sowohl beide Therapien als auch mögliche Arzneimittelinteraktionen zu berücksichtigen sind. In Deutschland und der Schweiz sind Carbamazepin und Phenytoin die einzigen zugelassenen Medikamente für TN, während Carbamazepin die einzige zugelassene Option in Österreich ist. Die Behandlungsmöglichkeiten werden nach Wirksamkeit und Evidenz kategorisiert, wobei die Medikamente der 1. Wahl eine gut untersuchte Wirksamkeit aufweisen. Die der 2. Wahl haben Evidenz aus mindestens einer randomisierten kontrollierten Studie (RCT) oder eine Zulassung für TN, die der 3. Wahl eine weniger solide Evidenz.