OeGHO: Mikrobiom, Ernährung und Krebs
Es ist allgemein bekannt, dass die Entstehung von Krebs multifaktoriell ist. In den letzten Jahren konnten viele Daten gesammelt werden, die deutlich belegen, dass Lebensstilfaktoren und insbesondere die Ernährung einen maßgeblichen Einfluss auf die Zusammensetzung des intestinalen Mikrobioms sowie auf die Entstehung von verschiedenen Krebserkrankungen haben.
„Bei der Ernährung kann zwischen einem quantitativen und einem qualitativen Effekt auf die Krebsentstehung unterschieden werden“, erklärt Priv.-Doz. Mag. DDr. Elisabeth Fabian vom Universitätsklinikum Krems. Aus epidemiologischen Studien wissen wir schon lange, dass Adipositas und Übergewicht mit der Entstehung von gewissen Krebserkrankungen einhergehen bzw. diese begünstigen. Dazu gehören insbesondere die gastrointestinalen Karzinome (Ösophagus-, Magen-, Leber- und Kolorektalkarzinome) sowie hormonassoziierte Karzinome (Ovarial-, Endometrium- und postmenopausale Mammakarzinome).
Wie fördert Übergewicht die Krebsentstehung?
Biochemisch lässt sich dieser Zusammenhang durch 3 Säulen erklären. Einerseits führt Übergewicht zu einer vermehrten subklinischen chronischen Inflammation im Fettgewebe. Andererseits kommt es zu einer vermehrten Synthese von Insulin und Insulin-like growth factor, die das Zellwachstum und damit die Tumorentstehung fördert. Zudem konnte gezeigt werden, dass es bei Übergewicht zu einer vermehrten Aktivität der Aromatase in den Adipozyten kommt, wodurch eine verstärkte Bildung von Östrogen initiiert wird, die hormonassoziierte Karzinome in der Entstehung begünstigt.
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