ÖGN: Brain Health muss in den Mittelpunkt gerückt werden
Unter dem Motto Brain Health informiert die Österreichische Gesellschaft für Neurologie, wie die Gehirngesundheit ein Leben lang gefördert und erhalten bleiben kann.
Die 11. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie (ÖGN) steht unter dem Motto „Brain Health“. Dass dieses Jahr erstmals ein überspannendes Thema gewählt wurde und warum es genau dieses wurde, erklärte Tagungspräsident Univ.-Prof. Dr. Thomas Berger, MSc, FEAN, Vorstand der Univ.-Klinik für Neurologie, Medizinische Universität Wien, damit, dass die Belastungen durch neurologische Erkrankungen von erheblicher Bedeutung sind. Zwei aktuelle Studien und der „Neurologie-Report 2022“ der ÖGN fassen die Dimensionen der Gesamtbelastung neurologischer Erkrankungen zusammen: Weltweit sind neurologische Erkrankungen die Hauptursache für in Behinderung verbrachte Lebensjahre, verursachen die höchste Zahl an DALYs (disability-adjusted life years = verlorene Lebensjahre durch krankheitsbedinge Behinderung oder vorzeitigen Tod) und sind weltweit die zweithäufigste Todesursache. „Diese Dimensionen waren selbst den Personen, die die Untersuchungen angestellt haben, nicht so bewusst“, so Berger.
5,5 Millionen Betroffene in Österreich
Auch in Österreich sind die Auswirkungen neurologischer Erkrankungen enorm: „2017 waren 5,5 Millionen Menschen hierzulande betroffen. Bei einer damaligen Gesamtbevölkerung von 8,8 Millionen Menschen leiden somit statistisch fast zwei Drittel der Bevölkerung an neurologischen Erkrankungen. Die daraus resultierenden krankheitsbedingen Kosten in Österreich betrugen 2016 etwa 16 Milliarden Euro und für 2023 geht man von einer Vervielfachung in Richtung 100 Milliarden Euro aus“, betont der Tagungspräsident. „Das sind Zahlen, die klarmachen, dass sich nicht nur die Neurologie mit diesen Erkrankungen beschäftigen muss, sondern dass sie in einen breiteren Kontext zu setzen sind und von gesundheitspolitischer Relevanz sind.“