75 Jahre und Lungenkrebs – Immuntherapie mit oder ohne Chemo?
Immuncheckpoint-Inhibitoren in Kombination mit einer Chemotherapie sind derzeit der Behandlungsstandard bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC), wenn zielgerichtete Therapien gegen veränderte Onkogene keine Option darstellen. Doch wie sieht die richtige Behandlung für ältere Personen mit NSCLC aus?
Personen über 75 Jahre sind in Phase-III-Studien häufig unterrepräsentiert. Daten für diese spezielle Patientengruppe gibt es daher wenige. Auch in den wichtigen Phase-III-Studien KEYNOTE-189 and IMpower130, die Chemo-Immuntherapien bei NSCLC untersuchten, waren nur 9% bzw. 11% der inkludierten Personen 75 Jahre oder älter. Doch die Zahl der älteren Krebspatientinnen und -patienten nimmt zu und auch für diese Patientengruppe sollten optimale Behandlungsstrategien in Betracht gezogen werden.
Eine japanische Forschergruppe hat sich diesem Thema gewidmet und untersucht, ob es bei älteren Personen einen Überlebensvorteil beim Einsatz einer Chemo-Immuntherapie gibt. Zudem wurde das Risikoprofil dieser Kombination mit dem alleinigen Einsatz einer Immuntherapie verglichen.
Die retrospektive Studie analysierte Daten von 58 Zentren in Japan. Inkludiert wurden Patientinnen und Patienten ab einem Alter von 75 Jahren mit klinischem Stadium IIIB, IIIC, IV, postoperativem oder durch Strahlentherapie rezidiviertem NSCLC. Ausgeschlossen wurden Personen, die eine Erstlinienbehandlung mit molekularen zielgerichteten Medikamenten erhielten. Als Hauptergebnisse wurden das Gesamtüberleben (OS), das progressionsfreie Überleben (PFS) und die Sicherheit definiert.