Spenderbasierte Neoplasie nach allogener Stammzelltransplantation
Eine vom Spender stammende myeloproliferative Neoplasie (Donor Derived Myeloid Neoplasm, DDMN) ist eine seltene Komplikation nach einer allogenen Blutstammzelltransplantation (alloHSZT), könnte aber sowohl vom Donor als auch vom Rezipienten stammende Faktoren aufdecken, die zur Pathogenese einer erneuten Erkrankung beitragen. Der häufige Einsatz molekularer Technologien erleichtert dieses Unterfangen.
In einer rezenten Untersuchung wurden drei Fälle einer donorbasierten Neoplasie beschrieben: Der erste beschreibt einen Fall einer von einem Spender stammenden chronischen myelomonozytären Leukämie (CMML). Welche Rolle dabei therapiebedingten Ursachen sowie spender- oder empfängerbedingten Faktoren bei der Krankheitsentstehung zukommt, wird exemplarisch an diesem und weiteren Fällen anhand einer Literaturübersicht beschrieben.
Chronische myelomonozytäre Leukämie nach alloHSZT
Als Beispiel einer DDMN dient der Fall eines 71-jährigen Mannes mit akuter myeloischer Leukämie (AML), die durch einen komplexen hypodiploiden Karyotyp mit 3p-, 5q- und 17p-Deletion sowie einer zusätzlichen Metaphase und einer TP53-Mutation gekennzeichnet war. Nach einer chemotherapeutischen Behandlung erhielt der Patient eine HSZT von einem passenden Geschwisterspender. 28 Monate nach der erfolgreich durchgeführten Transplantation entwickelte er eine makrozytäre Anämie und Thrombozytopenie.