2. Nov. 2023MEMMAT-Studie

Erstmals Heilungschance beim rezidivierten Medulloblastom

Ein antiangiogener Therapieansatz bietet erstmals eine mögliche Heilungschance für Kinder und Jugendliche mit einem rezidivierten Medulloblastom. Die Studie unter der Leitung der Medizinischen Universität Wien wurde soeben im renommierten Journal JAMA Oncology publiziert.

Brain cancer, 3D illustration showing presence of tumor inside brain
Dr_Microbe/AdobeStock

Medulloblastome sind die häufigsten bösartigen Hirntumoren bei Kindern und Jugendlichen und machen etwa 20% aller Hirntumoren in dieser Altersgruppe aus. In Österreich betrifft diese seltene Erkrankung etwa drei Kinder pro Jahr. Ein Viertel der Betroffenen erlebt trotz Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie ein Wiederauftreten des Tumors. Bisher gab es für Patientinnen und Patienten mit einem rezidivierten Medulloblastom keine Heilungsoptionen, da der Tumor oft im Gehirn gestreut hat und nicht vollständig entfernt werden kann, resistent gegen konventionelle Chemotherapie ist und eine erneute Bestrahlung mit wirksamer Dosis im Gehirn nicht möglich ist.

Therapie, um Tumor auszuhungern

Ein antiangiogener metronomischer kombinatorischer Therapieansatz, der seit 2006 in der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde am AKH in Wien angewendet wird, zielt darauf ab, die Bildung von Blutgefäßen im Tumor zu verhindern, die für das weitere Wachstum notwendig sind. „Dieser Ansatz hat den Vorteil, dass er hauptsächlich die Tumorumgebung und nicht den Tumor selbst angreift, wodurch der Tumor buchstäblich ausgehungert wird“, berichtet der Erstautor der Studie Andreas Peyrl von der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum onko