Kardiologische Komorbiditäten der COPD
Die COPD ist kein homogenes Krankheitsbild, sondern ein Oberbegriff für eine Reihe von Phänotypen. Ein Charakteristikum der verschiedenen Erscheinungsformen sind auch unterschiedliche kardiovaskuläre Komorbiditäten, die ein ganz wesentlicher Faktor für das Outcome der Erkrankung sind.
Für in randomisierte Studien eingeschlossene Patientinnen und Patienten gibt es in der Regel eine Reihe von Ein- und Ausschlusskriterien. Viele COPD-Patienten und -Patientinnen, mit denen die behandelnden Ärztinnen und Ärzte im Alltag zu tun haben, würden die Kriterien für RCT-Studien nicht erfüllen, da sie multimorbide sind, das falsche Alter haben oder ihr Lebensstil nicht den Studienanforderungen entspricht. Will man die Real-Life-Situation von COPD-Betroffenen und ihre Komorbiditäten wirklich erfassen, ist man auf zusätzliche retrospektive epidemiologische Daten angewiesen. Dabei muss man sich natürlich der Limitationen dieser Studien bewusst sein. Als Beispiel nennt Prim. Dr. Markus Rauter, Leiter der Abteilung für Lungenkrankheiten am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, potenzielle Confounder: „Wenn ich mir die Auswirkungen des Alkoholkonsums auf den Lungenkrebs anschaue, darf ich natürlich nicht das Rauchverhalten in der Gruppe der alkoholkranken Patientinnen und Patienten außer Acht lassen.“
Heterogenität des Syndroms COPD
Ein wesentliches Merkmal der klinischen Aspekte der COPD ist die Komplexität der Erkrankung. Das beginnt schon damit, dass die COPD per se keine klare Diagnose ist, sondern ein Sammelbegriff für ein klinisches Syndrom, das sich aus respiratorischen Symptomen zusammensetzt, mit strukturellen Lungenabnormalitäten einhergeht und durch eine eingeschränkte Lungenfunktion charakterisiert ist, die in der Regel nicht vollständig wiederherstellbar ist. Menschen mit einer COPD haben ein erhöhtes Risiko, Komorbiditäten zu entwickeln, die zugleich die Hauptursache für ihr schlechtes Outcome sind.
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