Praxisverändernde Studien zum Schlaganfall
Ende Mai fand in München die 9. Konferenz der European Stroke Organisation (ESOC) statt. In den Plenary Sessions wurden die Ergebnisse zahlreicher klinischer Studien vorgestellt und diskutiert, die das Potenzial haben, die klinische Praxis in Therapie und Prävention des Schlaganfalls zu verändern. Die ESOC ist ein Zusammenschluss von nationalen und regionalen Schlaganfall-Organisationen, Forschenden und Kliniker:innen sowie Patientenorganisationen.
ELAN: Ischämischer Schlaganfall und frühe Antikoagulation
Klinisch relevante Daten zur Sekundärprävention ischämischer Schlaganfälle bei Vorhofflimmern lieferte die ELAN-Studie, die die Auswirkungen eines frühen Beginns der Antikoagulation nach einem Erstereignis untersuchte. Bei rund 80 Prozent aller Schlaganfälle handelt es sich um ischämische Insulte, von denen wiederum 20 Prozent kardiogen und auf Vorhofflimmern zurückzuführen sind. Vorhofflimmern weist in der Population über 65 Jahren eine Prävalenz von rund fünf Prozent auf und wird häufig erst infolge eines Schlaganfalls diagnostiziert.
- Fischer U et al.: Early vs. late anticoagulation in stroke patients with atrial fibrillation. Presented at the ESOC 2023
- Fischer U et al.: Early vs. late anticoagulation for stroke with atrial fibrillation. NEJM 2023; doi: 10.1056/ NEJMoa2303048
- Kamel H et al.: Primary results of the AtRial Cardiopathy and Antithrombotic Drugs in Prevention After Cryptogenic Stroke (ARCADIA) randomised trial. Presented at the ESOC 2023
- Wardlaw J et al.: Isosorbide mononitrate, cilostazol and their combination for one year: Effect on cognitive outcomes in patients with small vessel stroke – the LACunar Intervention trial-2 (LACI- 2). Presented at the ESOC 2023