MAESTRO-NASH: Durchbruch bei Leberfibrose

Erstmals ist es gelungen, bei Patientinnen und Patienten mit nicht-alkoholischer Steatohepatitis (NASH) und Leberfibrose durch eine medikamentöse Therapie Verbesserungen klinisch relevanter Endpunkte zu erreichen. In der Phase-III-Studie MAESTRO-NASH führte die Behandlung mit Resmetirom, einem selektiven Agonisten des Schilddrüsenhormonrezeptors (THR)-β, zu einem Abklingen der Entzündung und zur Reduktion der Fibrose.

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Prof. Dr. Stephen A. Harrison von der Oxford University wies im Rahmen der Präsentation von MAESTRO-NASH auf die Bedeutung der Schilddrüsenhormone für die Leberfunktion hin. Zu den physiologischen Wirkungen der Schilddrüsenhormone in der Leber gehört die Reduktion von Leberfett und atherogenen Lipiden und Lipoproteinen. Die Signalübertragung über THR-β ist im Kontext von NAFLD/NASH gestört, was zur Akkumulation von Leberfett und Dyslipidämie beiträgt.

Sofern dieser Zustand bei physiologischen T3- und T4-Werten auftritt, kann er nicht durch zusätzliche Gabe von Schilddrüsenhormonen kompensiert werden, da diese in zu hohen Konzentrationen negative systemische Wirkungen hätten. Die selektive Stimulation von THR-β in der Leber soll die Chance eröffnen, dieses Problem zu umgehen. Die Daten aus einer Phase-II-Studie mit Resmetirom zeigen bei Patientinnen und Patienten mit NASH günstige Auswirkungen auf Leberwerte, Entzündungsmarker und Fibrose.¹

Auf Basis dieser Daten wurde MAESTRO-NASH (NCT03900429), eine laufende für 54 Monate geplante Phase-III-Studie konzipiert, die 80 bzw. 100mg Resmetirom in einer Population von Patientinnen und Patienten mit NASH und Fibrose mit Placebo vergleicht. Einschlusskriterien waren das Vorhandensein von mindestens drei metabolischen Risikofaktoren, eine mittels Biopsie bestätigte NASH mit einem NAFLD-Activity-Score (NAS) ≥4 (dabei mindestens 1 in jeder NAS-Komponente) und Fibrose im Stadium 1B, 2 oder 3 sowie mindestens 8% Leberfett im MRI-PDFF.