Prävention von postoperativen Schmerzen durch Aufklärung
Die Art der Aufklärung und das Wahrnehmen individueller Risikofaktoren sind entscheidend für die Prävention chronisch persistierender postoperativer Schmerzen.
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Von chronisch persistierenden postoperativen Schmerzen (chronic post-surgical pain, CPSP) spricht man, wenn Schmerzen nach operativen Eingriffen länger als drei Monate andauern, erklärte Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar, MSc, Vorstand der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Klinikum Klagenfurt, in einem Vortrag am Kongress der Österreichischen Schmerzgesellschaft 2023. Rund 10% der Patientinnen und Patienten entwickeln CPSP.
Eine Studie von Rosenberger und Pogatzki-Zahn1 ergab, dass die Inzidenz starker postoperativer Schmerzen nach z.B. Amputationen und auch nach Sectiones bei 5–10%, nach Hüftoperationen bei 6% und nach Inguinalhernien bei 2–4% liegt. Nach 12 Monaten tritt bei 28% der Hüftoperationen der Schmerz noch auf, nach Inguinalhernien bei 30%, nach Amputationen bei 75%.
„Das ist natürlich unterschiedlich zu therapieren. Ein neuropathischer Schmerz tritt bei 50% der Kaiserschnitte auf, bei 80% der Amputationen, bei Knieoperationen und -gelenkersätzen leiden jedoch nur 6% der Patientinnen und Patienten unter neuropathischen Schmerzen“, so Likar.
- Rosenberger DC, Pogatzki-Zahn EM. BJA Education 2022 May; 22(5):190-196. doi: 10.1016/j.bjae.2021.11.008. Epub 2022 Feb 24.
- Jaksch W et al. Schmerz 2018; 32:171-180. https://doi.org/10.1007/s00482-018-0291-9
- Stuhlreyer J, Klinger R. Schmerz 2022; 36:157-165. https://doi.org/10.1007/s00482-021-00575-0