15. Juni 2023ÖSG-Kongress

TAK und sekundäre Kopfschmerzen diagnostizieren und behandeln

Für die Diagnose Trigemino-autonome Kopfschmerzerkrankung (TAK) muss ipsilateral zum Schmerz mindestens ein trigemino-autonomes Symptom vorhanden sein. Für sekundäre Kopfschmerzen gibt es eine Vielzahl an Red Flags.

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nadia bormotova/GettyImages

Im Rahmen einer Kopfschmerz-Session am 29. Kongress der Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG) herrschte Konsens darüber, dass Patientinnen und Patienten „empowered“ und zu Expertinnen und Experten ihrer Krankheit werden sollen. Herausforderung sei noch, rechtzeitig die richtige Diagnose zu stellen, so Priv.-Doz. Dr. Stefan Leis, Universitätsklinik für Neurologie, Salzburg. Das sei allerdings leichter gesagt als getan, denn nur 50% aller Patientinnen und Patienten melden sich aufgrund ihrer Kopfschmerzen bei einer Ärztin oder einem Arzt und von diesen erhält auch nur kaum mehr als die Hälfte eine Aufklärung über die Diagnose. Ein wenig ermutigendes Ergebnis, so Leis, besonders da jede Kopfschmerzform eine spezielle Behandlung benötigt.

Was sind trigemino-autonome Kopfschmerzerkrankungen?

Für die Diagnose Trigemino-autonome Kopfschmerzerkrankung (TAK) muss ipsilateral zum Schmerz mindestens ein trigemino-autonomes Symptom vorhanden sein. Klassischerweise ist das eine verstopfte Nase, Nasenlaufen, ein gerötetes Auge, Lakrimation, Lidödem, Horner-Syndrom oder starkes Schwitzen im Gesicht- und Stirnbereich. Die weitere Diagnostik erfolgt nach der IHS-Klassifikation ICHD-3, wobei jede Form je nach Attackendauer und Frequenz chronisch oder episodisch (mindestens dreimonatige schmerzfreie Intervalle) auftreten kann. Häufigster Vertreter der TAK sind Cluster-Kopfschmerzen mit einer Lebenszeit-Prävalenz von 124/100.000, davon 10% mit einem chronischen Verlauf. Zu den TAK zählen auch paroxysmale Hemikranie, short-lasting unilateral neuralgiform headache attacks (SUNCT- und SUNA-Syndrom) und Hemicrania continua. Für diese Entitäten liegen aufgrund ihrer Seltenheit nur episodische Berichte zur Häufigkeit vor und auch zu deren Behandlung lässt sich hier meist nur auf einzelne Fallberichte zurückgreifen.

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