31. Mai 2023ÖSG-Kongress 2023

Therapie und Prävention der Migräne

Für die menstruelle Migräne ist liegt der Schlüssel zum Erfolg eher in der besten Akutbehandlung und weniger in der Prävention. Für die Prophylaxe jeder Kopfschmerzform – und so auch der Migräne – empfiehlt sich ein individueller und multimodaler Behandlungsansatz, der auch nicht-medikamentöse Therapien miteinbezieht.

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Ponomariova_Maria/GettyImages

Was tun bei menstrueller Migräne?

Migräne betrifft viele Frauen, besonders aber jene im reproduktiven Alter zwischen 20 und 40 Jahren, betont Neurologin Dr. Astrid Gendolla aus Essen. Dabei beeinflusst das Leben der Patientinnen oft so weit, dass sowohl die Berufs- und Partnerwahl als auch ein Kinderwunsch dem chronischen Schmerz untergeordnet wird. Denn Migräne ist mehr als Kopfschmerz. Bereits die Prodromalphase, die Tage vor den Attacken, verursacht verschiedenste Symptome wie Unruhe, Gereiztheit oder depressive Verstimmung. Was Betroffene daher dringend brauchen, sind ein verständnisvolles persönliches Umfeld sowie Hausärzt:innen, Gynäkolog:innen und Neurolog:innen, die auch die gleiche Sprache sprechen, erklärt Gendolla.

Zurückzuführen sind die Schmerzen auf den Östrogenabfall vor der Periode, wobei die Hormonspiegel interindividuell sehr unterschiedlich sind und auch bei der gleichen Patientin schwanken und sich im Laufe der Zeit dramatisch ändern können. Dass man sich auf diesen Trigger daher nicht unbedingt verlassen kann und so die Kontrolle über die Schmerzattacken verliert, zermürbt Betroffene am meisten, so Gendolla. Beruhend auf der Pathophysiologie der Erkrankung kommt es daher darauf an, einen Einfluss auf die zugrunde liegende Störung im Kerngebiet des Nervus Trigeminus und damit die meningealen Blutgefäße zu erreichen.
Unterschieden wird dabei die rein menstruelle Migräne ohne Aura von der menstruationsassoziierten Migräne mit Aura, die sich schwerer behandeln lässt und auf Akuttherapien schlechter anspricht. Eine akute Schmerzfreiheit zu erlangen, womit neuere Substanzen werben, steht bei den Patientinnen dabei aber nicht an erster Stelle, betont Gendolla. Die meisten wollen „einfach weiter funktionieren“ und wieder Kontrolle über ihr Leben erreichen.

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