Langzeitergebnisse sprechen für Atezolizumab in neoadjuvanter Kombination
Mit der Phase-III-Studie IMpassion031 wurde bei Patientinnen mit frühem triple-negativem Brustkrebs eine signifikant höhere Rate an pathologischen Komplettremissionen (pCR) erreicht, wenn zusätzlich zur neoadjuvanten Chemotherapie der PD-L1-Checkpoint-Inhibitor Atezolizumab gegeben wurde. Beim ESMO BC wurden die finalen Daten weiterer Endpunkte präsentiert.
In der IMpassion031-Studie erhielten 333 Patientinnen mit unbehandeltem triple-negativem Mammakarzinom im Stadium II/III (cT2-cT4, cN0-cN3, cM0), deren Primärtumor eine Größe >2cm aufwies, als neoadjuvante Therapie randomisiert 12 Wochen Atezolizumab plus nab-Paclitaxel gefolgt von 8 Wochen dosisdichtes Doxorubicin plus Cyclophosphamid (ddAC) sowie adjuvant 11 Zyklen Atezolizumab versus, im Kontrollarm, Placebo anstelle von Atezolizumab im neoadjuvanten Setting. Eine adjuvante systemische Therapie war in beiden Studienarmen bei Patientinnen ohne pCR erlaubt. Primärer Endpunkt war die pCR-Rate der Gesamtpopulation (ITT) und der PD-L1-positiven Population. Mit einem Unterschied von absolut 17% (58% vs. 41%) erreichte die Studie ihren primären Endpunkt (p=0,0044).
Ergebnisse der sekundären Endpunkte
Als Late Breaking Abstract Nummer 1 wurden die präspezifizierte deskriptive finale Analyse der sekundären Endpunkte ereignisfreies Überleben (EFS), krankheitsfreies Überleben (DFS), Gesamtüberleben (OS) und Sicherheit mit einer Nachbeobachtungszeit von 40 Monaten nach Randomisierung in Berlin präsentiert. Mit einer Hazard Ratio von 0,76 und einem 95%igem Konfidenzintervall von 0,47–1,21 wurde bezüglich des EFS nur ein numerischer Vorteil durch die Atezolizumab-Gabe in der ITT-Population gesehen. Für Patientinnen mit PD-L1-positivem Status (n=152) betrug die Risikoreduktion für ein Ereignis 44% (HR 0,56; 95% CI 0,26–1,20). Auch das OS war numerisch verlängert unter Atezolizumab-haltiger Therapie (HR 0,56; 95% CI 0,30–1,04): Nach einem Jahr lebten 99% der Patientinnen im experimentellen versus 96% im Kontrollarm, nach zwei Jahren 95% versus 90% der Patientinnen. Die Ergebnisse für die PD-L1-positive Population bestätigte den numerischen Vorteil durch Atezolizumab (HR 0,71; 95% CI 0,26–1,91).