26. Apr. 2023Prävention ernst nehmen

Hautkrebs: Es gibt keine gesunde Bräune!

Der Mai gilt als Awareness-Monat für den Hautkrebs. Neben dem schwarzen Hautkrebs und den häufig lokalen weißen Hautkrebsarten gibt es auch seltene Tumorentitäten der Haut, die im fortgeschrittenen Stadium oft schwere Folgen nach sich ziehen können. Eines haben alle Hautkrebsarten gemein, direktes Sonnenlicht fördert deren Entstehung. Die gute Nachricht: Die Behandlungsoptionen steigen stetig und auch die Überlebenschancen haben sich über die letzten Jahrzehnte drastisch verbessert.

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MedTriX/Unger

Weißer Hautkrebs ist häufigste Krebsart

„Weißer Hautkrebs ist der am häufigsten diagnostizierte Krebs überhaupt“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Rainer Kunstfeld von der Wiener Universitätsklinik für Dermatologie. Vor allem Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome spielen hier mit hinein. Beide werden durch UV-Strahlung gefördert und sind, wenn rechtzeitig erkannt, durch chirurgische Eingriffe relativ einfach zu entfernen. Bei fortgeschrittenen, inoperablen Fällen muss allerdings auf alternative Methoden zurückgegriffen werden. „Hier hat sich in den letzten Jahren viel getan“, berichtet Kunstfeld. Mit der Einführung von Inhibitoren, die in den Hedgehog-Signalweg eingreifen, der nur in den Krebszellen eingeschaltet ist, lassen sich inoperable Tumoren inzwischen gut behandeln. Auch die Immuntherapie stellt eine wichtige Option im Kampf gegen inoperable weiße Hauttumoren dar. So weisen sowohl Basalzellkarzinome als auch Plattenepithelkarzinome eine höhere Mutationslast auf als das Melanom und sollten somit sehr gut auf Immuntherapien ansprechen. „Es gibt inzwischen Anzeichen, dass weißer Hautkrebs sogar bessere Ansprechraten auf den PD-1-Inhibitor Cemiplimab hat“, führt Kunstfeld aus.

Zudem bietet der Ansatz der epidermalen Radioisotopen-Therapie eine neue Behandlungsoption für inoperablen weißen Hautkrebs. Der Wirkstoff Rhenium-188, ein Beta-Strahler, wird als Paste mittels eines Applikators auf den Hautkrebs aufgetragen. Die leicht radioaktiven Strahlen dringen bei dieser Methode maximal 3mm in die Haut ein, mit einer maximalen Strahlungseffizienz bei 2mm. „Die klinischen Ergebnisse dieser neuen Methode sind definitiv vielversprechend“, so Kunstfeld.

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