Weibliche Genitalbeschneidung: Gemeinsam gegen ein Tabu
In Österreich sind geschätzt 6.000 bis 8.000 Frauen von weiblicher Genitalverstümmelung (FGM/C) betroffen. Hilfe bietet die FGM/C-Koordinationsstelle, auf die das Rote Kreuz im Rahmen der aktuellen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“ hinweist. Beim „Infotelefon“ melden sich immer mehr Frauen, aber auch Angehörige, Fachkräfte – und Männer.
Jährlich dürften hierzulande zirka 100 Mädchen bzw. Frauen dazukommen, schätzt das Gesundheitsministerium (BMSGPK). Denn es gebe Hinweise, dass Female Genital Mutilation/Cutting (FGM/C) auch in Österreich sowie im Zuge von Urlaubsreisen in den Herkunftsländern praktiziert wird, heißt es auf der Website der FGM/C-Koordinationsstelle mit Anlaufstellen in Wien, Graz, Innsbruck, Linz und Salzburg.
Dass in Österreich insgesamt etwa 6.000 bis 8.000 von FGM/C betroffene Frauen leben, fußt auf Hochrechnungen des EIGE-Reports 2013*. In Europa dürften es eine Million Frauen sein, weltweit 200 Millionen. Pro Jahr kämen drei Millionen Mädchen dazu, „die mit Messern, Glasscherben oder Rasierklingen einer Genitalbeschneidung ausgesetzt werden“, betont das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK) am Beginn der Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“.