Methoden-Patt bei Lungenvolumsreduktion
Die erste direkte Vergleichsstudie zwischen bronchoskopischer und chirurgischer Reduktion des Lungenvolumens von Emphysempatienten zeigt gute klinische Ergebnis mit beiden Methoden. Ein Vorteil für das eine oder andere Verfahren zeichnet sich jedoch nicht ab.
Bei Patienten mit ausgeprägtem Emphysem kann die Verkleinerung der Lunge im Sinne einer Entfernung oder Stilllegung der betroffenen Lungenareale die Belüftung der restlichen Lunge und damit Lungenfunktion und Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Zur Volumsreduktion der Lunge stehen mehrere Techniken zur Verfügung. Das Emphysem kann chirurgisch entfernt werden (lung volume reduction surgery – LVRS) oder es können bronchoskopisch Ventile in die Segmentbronchien eingesetzt werden, die zu den emphysematösen Lungenbereichen führen (bronchoscopic lung volume reduction – BVLR). Durch diese Ventile kann Luft aus dem Bronchus heraus, nicht jedoch in diesen hinein. In der Folge kollabieren die Bereiche der Lunge distal des Ventils. Da in diesen Zonen ohnedies kein Gastaustausch mehr stattfindet, hat der Verlust der emphysematösen Bereiche keine ungünstigen Auswirkungen auf die Lungenfunktion.
Beide Methoden haben sich in Studien im Vergleich zu konservativem Management als wirksam erwiesen.1,2 Dazu Sara Catherine Buttery, Dissertantin am National Heart and Lung Institute des Imperial College London: „Beide Verfahren zeigen günstige Effekte auf Lungenfunktion, Dyspnoe, Belastbarkeit und Lebensqualität. Bislang gibt es jedoch keine Studien, die diese beiden Methoden direkt vergleichen – was notwendig wäre, um in der klinischen Praxis informierte Entscheidungen treffen zu können. Die bronchoskopische Vorgangsweise ist weniger invasiv und wird daher als weniger riskant betrachtet. Aber auch dafür gibt es keine belastbare Evidenz.“