Nur eine einzige Immunzell-Art kommt ausschließlich im Tumor vor
Gewebe, in denen Tumore wachsen, sind gleichzeitig auch in unterschiedlichem Ausmaß entzündet. Eine aktuelle Studie in nature hat untersucht, welche Immunzellen spezifisch für Tumorgewebe sind, und welche nur infolge der Entzündungssituation einwandern. Das Ergebnis: Nur eine bestimmte Unterart regulatorischer T-Zellen sitzt ausschließlich in Tumorgeweben. Das lässt die Hoffnung zu, dass künftige Krebstherapien das Immunsystem gezielter instrumentieren können.
In den vergangenen 20 Jahren hat die Rolle des Immunsystems bei Tumortherapien eine Wandlung durchgemacht. Waren Immunzellen früher nur «unwillkürliche» Partner bei der Krebstherapie (wie etwa bei Bestrahlungen, wo sie die Tumorbruchstücke aufräumen), stehen sie heute direkt an der Front: Bei immer mehr Tumorentitäten können heute gezielte Antitumor-Immuntherapien durchgeführt werden. Meistens werden dazu Checkpoint-Inhibitoren angewandt, die inhibitorische Moleküle wie Programmed Death 1 (PD-1) oder cytotoxic T-lymphocyte-associated antigen 4 (CTLA4) auf T-Zellen blockieren sollen, damit diese enthemmt werden und das entartete Gewebe zerstören.
Hohe Nebenwirkungsraten
Ein großes Problem dabei ist, dass die allermeisten Immunzellen nicht nur für Tumorgewebe zuständig sind, und das so enthemmte Immunsystem dann oft auch das normale Gewebe angreift. Das führt dazu, dass alle gängigen Therapien, die auf das Immunsystem abzielen, auch jede Menge Nebenwirkungen haben. Das reicht von einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber diversen Erregern bis hin zu Autoimmun-Phänomenen.